Veröffentlicht inNorddeutschland

Fehmarn: 14-jähriger Insulaner geht krassen Schritt – dafür muss er Großes wagen

„Viele Jungs träumen von der Formel 1. Ich nie“, sagt der 14-jährige Bryan. Er lebt mit seinen Eltern auf der schönen Ostsee-Insel Fehmarn. Dort verfolgt er ein ganz bestimmtes Ziel: „Ich möchte lieber in den GT-Sport oder Rallycross fahren.“Von einem 14-Jährigen hört man solch eine Zielstrebigkeit wohl eher selten. Doch Bryan ist sich sicher – […]

Fehmarn Motosport Bryan Neumeyer
© Andrea Neumeyer

Fehmarn

So schön ist die Ostsee-Insel.

„Viele Jungs träumen von der Formel 1. Ich nie“, sagt der 14-jährige Bryan. Er lebt mit seinen Eltern auf der schönen Ostsee-Insel Fehmarn. Dort verfolgt er ein ganz bestimmtes Ziel: „Ich möchte lieber in den GT-Sport oder Rallycross fahren.“

Von einem 14-Jährigen hört man solch eine Zielstrebigkeit wohl eher selten. Doch Bryan ist sich sicher – er will in jungen Jahren Erfahrung sammeln, eine Grundlage für seine Karriere aufbauen und mit seinem Motorsport auf Fehmarn, im Norden und international erfolgreich sein. Seine Familie sprach mit MOIN.DE über den großen Traum.

Fehmarn: Junges Alter, große Ziele

Bryan war schon als Kleinkind vom Motorsport begeistert und ist mit seinen Eltern zur Rallye-Weltmeisterschaft oder zur DTM (Deutsche Tourenwagen-Masters) gegangen. Das Thema wurde ihm quasi in die Wiege gelegt – denn sein Vater arbeitet als Renningenieur für Teams im Ausland.

Bryan dachte bis vor wenigen Monaten, dass er mit dem Motosport noch warten müsse, bis er 18 Jahre alt ist. „Der Kartsport kam für uns aus Kostengründen nie in Frage, da der Aufwand sehr groß ist“, erklärt seine Mutter Andrea Neumeyer unserer Redaktion.

Fehmarn, Bryan Neumeyer
Bryan verfolgt schon seit Kleinkindalter einen Traum. Foto: Andrea Neumeyer

Doch dann stieß sie auf eine neue Serie für Nachwuchstalente, die Bryan vor ein paar Monaten bereits mit 13 Jahren eine Möglichkeit bot, eine Basis für seine Zukunft im Motorsport zu schaffen. Mit dem XC Cup hat der ADAC in diesem Jahr erstmals die Zielgruppe von Nachwuchstalenten in den Fokus gestellt.

+++ Ostsee: Urlauber hinterlässt Besonderheit am Strand – und sorgt für Aufsehen +++

Fehmarn: ADAC bietet Einstieg in den Offroad-Sport

Ein Grundstein für eine Karriere im Rallyesport – den kann sich nun auch Bryan in der Junior-Klasse aufbauen. Mit CrossCars (XC), die 70 bzw. 120 PS unter der Haube haben, flitzen die jungen Nachwuchssportler über die Strecken und fahren dabei richtige Rennen. Betrieben werden die Buggy-Fahrzeuge mit e-Fuel – Elektro-Kraftstoff, der mittels Strom aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt wird. Anfang Juni ging der neue Cup in Gründautal erstmals an den Start.

+++ Camping: Familie geht einen mutigen Schritt – es verändert ihr ganzes Leben +++

„Nachhaltigkeit, Nachwuchsförderung und Chancengleichheit stehen beim neuen ADAC XC Cup im Vordergrund“, heißt es vom ADAC selbst. Im Stiftungsrat der ADAC Stiftung Sport ist zweifache Rallye-Weltmeisterin Isolde Holderied für den Rallyesport zuständig.

Sie sagt über den neuen Cup: „Wir brauchen in Deutschland Nachwuchs im Rallyesport und CrossCars sind perfekt zur Vorbereitung. Durch das niedrige Einstiegsalter im ADAC XC Cup erhalten Nachwuchsfahrer einen frühen Zugang zum Sport. Das ist wichtig für die Nachwuchsförderung und hilft uns, Talente früher zu entdecken.“


Mehr Infos zum ADAC XC Cup:

  • Teilnehmer des ADAC XC Cup starten mit einheitlichen Crosscars der Marke Lifelife
  • Die Buggy-Chassis mit Yamaha MT09 Motoren leisten 70 bzw. 120 PS
  • Nachwuchstalente können kostengünstig in den Offroad-Sport einsteigen und den Grundstein für eine Karriere im Rallyesport legen
  • Ein Carsharing-Konzept macht die Teilnahme am Cup erschwinglich und nachhaltig
  • Preis für die Besten ist ein exklusiver Test- und Trainingstag mit Rallye-Star Thierry Neuville und die Chance, sich für die FIA XC Academy im Rahmen der FIA XC Europameisterschaft zu qualifizieren

Fehmarn: Striktes Training im Alltag

Mit 14 Jahren gegen Konkurrenten über eine Rennstrecke flitzen – das kann schon beängstigend wirken. Doch Andrea Neumeyer, Bryans Mutter, ist guter Dinge: „Vor allem, weil die Buggys ein Dach und einen Käfig haben, habe ich als Mutter keine Angst, wenn mein Kind mit 120 Stundenkilometern über die Rennstrecke fährt.“

Fehmarn Motorsport
Bryan auf der Rennstrecke. Foto: Andrea Neumeyer

Seit seinem siebten Lebensjahr spielt Bryan Basketball. Trotzdem muss er weiter an seiner Fitness arbeiten, wie seine Mutter unserer Redaktion erklärt. „Gerade jetzt im Sommer sind die Rennen extrem anstrengend, da Bryan Rennoverall und feuerfeste Unterwäsche tragen muss. Und ein Renntag mit Freiem Training, drei Quali-Läufen und einem Finale ist lang.“

Im Alltag besteht Bryans Training hauptsächlich aus Kraftsport und Laufen. Noch eine weitere, eher ungewöhnliche Trainingsmethode, ergänzt Bryans Training. Seine Mutter erklärt uns: „Bryan fährt SIM-Racing am Computer, er startet in den Serien Assetto Corsa Competizione und Dirt Rally 2.0. Die Spiele sind extrem realitätsecht. Man kann also am Rechner Reaktionen trainieren und Rennsituationen durchspielen.“


Mehr Neuigkeiten von Fehmarn und der Ostsee-Küste:


Motorsport-Nachwuchs für Fehmarn

Das nächste Rennen findet am 14. und 15. August in den Niederlanden statt. „Es ist erst Bryans zweites Rennen überhaupt. Beim Saisonauftakt in Gründau war er Dritter, das zweite Rennen musste er wegen Krankheit auslassen.“

Fehmarn Motorsport
Bryan flitzt mit seinen 14 Jahren mit 120 km/h über die Rennstrecken. Foto: Andrea Neumeyer

Im September geht es in Deutschland an einem Rennwochenende in Schlüchtern weiter, bevor es im Oktober in Buxtehude ins letzte Rennwochenende der Saison geht. „Mein Ziel für diese Saison ist, Erfahrungen zu sammeln und Partner für das nächste Jahr zu finden. Meine Konkurrenten bringen viel mehr Erfahrung aus dem Kartsport mit, deshalb wird es schwierig, im ersten Jahr ein Rennen zu gewinnen“, sagt Bryan über seine Pläne.

Mehr Informationen zu dem ADAC XC Cup findest du >> hier. Auf Bryans‘ Youtube-Kanal oder Instagram-Kanal könnt ihr den Traum des 14-Jährigen von Fehmarn verfolgen.