In den nächsten sieben bis acht Jahren wird die Insel Fehmarn in Teilen zu einer Großbaustelle. Denn dann wird der Tunnel unter der Ostsee, der in Zukunft Puttgarden mit der dänischen Stadt Rødby verbinden soll, gebaut.
Wenn der 19 Kilometer lange Tunnel fertig ist, möchten die knapp 13.000 Inselbewohner auf Fehmarn davon profitieren. Doch die Verantwortlichen sind von ihrer Forderung nicht begeistert.
Fehmarn: Große Mehrheit für klare Forderungen
Laut „Lübecker Nachrichten“ hat die Stadtverwaltung der Insel zwei klare Forderungen formuliert: „Eine unentgeltliche Tunnelnutzung für die Einwohner aus der Mikroregion Fehmarn“ und „die Schaffung eines Fonds prozentual aus der Tunnelmaut für soziale, ökologische und kulturelle Zwecke für die Mikroregion“.
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Bürgermeister Jörg Weber (SPD) sagte dazu: „Will man zwei Regionen wirklich miteinander verbinden, darf man nicht die Bewohner ausklammern, die sich die Tunnelmaut finanziell nicht leisten können.“
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Das ist Fehmarn:
- Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
- Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
- Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
- Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
- Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
- Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant
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Und weiter: „Speziell Berufspendler sollten zumindest über ein Rabattsystem oder eine Steuerpauschale begünstigt werden.“
Fehmarn: Bauherr ist nicht begeistert
Ähnlich sieht es auch Jürgen Zuch, Leiter Regionalbüro und Stabstelle Regional- und Projektmanagement: „Schließlich muss man zeitig seine Pflöcke einschlagen.“ Für ihn umfasst die Mikroregion „den direkten Einzugsbereich hier in Ostholstein und drüben auf Lolland“.
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Der Belttunnel-Bauherr ist jedoch nicht begeistert von der Forderung. Sprecherin Denise Juchem teilte den „Lübecker Nachrichten“ mit: „Femern A/S ist eine staatseigene dänische Projektgesellschaft, die vom Verkehrsministerium in Kopenhagen mit Planung, Bau und Betrieb des Fehmarnbelttunnels beauftragt worden ist.“
Fehmarn: Dänisches Parlament legt Mautgebühren fest
Die Einnahmen aus den Mautgebühren dienten verpflichtend zur Tilgung der Kredite für die Baukosten und zur Deckung der Kosten für Wartung und Betrieb.
Laut Juchem werde zudem das dänische Parlament vor Tunneleröffnung die Höhe der Mautgebühren festlegen „und wie auch dort wird es vermutlich unterschiedliche Tickets und Rabatte wie zum Beispiel Wochenendkarten und Angebote für Pendler geben“.
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Da man jedoch keine Gewinne für das dänische Verkehrsministerium als Tunneleigner erwirtschaften solle, „ist Femern A/S in diesem Sinn kein privat-wirtschaftliches Unternehmen, das frei über die Mauteinnahmen verfügen kann“.
Was die Anwohner auf Fehmarn und in Ostholstein außerdem durch das Bauvorhaben fürchten, kannst du >>> hier nachlesen. (oa)