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Fehmarn: Hitzige Diskussion auf der Insel – „Lässt einen erschaudern“

Fehmarn: Hitzige Diskussion auf der Insel – „Lässt einen erschaudern“

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Auf Fehmarn spaltet eine Frage die Inselbewohner. Foto: IMAGO / CHROMORANGE

Fehmarn hat gewählt: Am vergangenen Sonntag entschieden die Inselbewohner, wer künftig das Amt des Bürgermeisters bekleiden soll. Die Wahl fiel auf den bisherigen Amtsinhaber Jörg Weber.

Die Entscheidung nahm ein lokaler Radiosender zum Anlass und fragte die Menschen auf Fehmarn und Touristen nach ihren Wünschen für die Zukunft der Insel. Daraufhin brach in den Kommentaren eine heiße Diskussion aus.

Fehmarn: Insulaner wünschen sich bezahlbaren Wohnraum

„Was wünscht Ihr Euch von seiner 2. Amtszeit?“, fragte Radio Sundfunk auf Facebook.

Vor allem das Thema Wohnraum erregt dabei die Gemüter vieler Inselbewohner. „Ich wünsche mir, dass Herr Weber nicht jedem x-beliebigen Investor die Tür öffnet“, kommentiert eine Frau.

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Das ist Fehmarn:

  • Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
  • Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
  • Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
  • Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
  • Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
  • Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant

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„Bezahlbaren Wohnraum schaffen, der für jede Gehaltsklasse bezahlbar ist und nicht nur für die, die 2.000 Euro netto mit nach Hause bringen“, fordert eine andere. Auch wünscht sie sich mehr Spielplätze, Freizeitaktivitäten für Jugendliche und Mülleimer an viel genutzten Wegen.

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Selbst eine Urlauberin meldet sich zu Wort und schlägt vor, keine weiteren Ferienwohnungen zu genehmigen, „damit es sich nicht so sehr überfüllt. Sonst verliert Fehmarn seine Reize.“

Fehmaraner fordern Sylter Modell

Andere äußern ihre Gedanken zur Pandemiebekämpfung auf Fehmarn. Ein Mann schlägt etwa vor, dass ähnliche Pläne wie auf Sylt verfolgt werden, wo der Bürgermeister Nikolas Häckel einen negativen PCR-Test vor der Anreise fordert (MOIN.DE berichtete). Eine andere Frau wünscht sich, dass der Tagestourismus auf der Insel untersagt wird.

Ein weiteres Thema, das die Insel bereits seit Jahren beschäftigt und spaltet ist der Bau der festen Fehmarnbeltquerung nach Dänemark. Hier häufen sich die Kommentare, dass der Tunnel hätte verhindert werden sollen. „Stopp für den Bau des unnützen Fehmarnbelttunnels“, fordert etwa eine Anwohnerin.

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„Wir werden auch weiterhin gerne auf die Insel kommen, aber was man dort durch dieses unsägliche Projekt alles zerstört, lässt einen erschaudern“, kommentiert eine Besucherin.

Wie Anwohnern und Gegner des Tunnels über das Mega-Projekt denken, kannst du >>> hier nachlesen. (mik)