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Fehmarn: Menschen laufen Sturm gegen Riesen-Projekt – „Zerstört die Ostsee“

Fehmarn: Menschen laufen Sturm gegen Riesen-Projekt – „Zerstört die Ostsee“

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Auf Fehmarn hat sich in den vergangenen 60 Jahren einiges verändert. Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen

Protest auf Fehmarn!

Rund 50 Menschen machten am Wochenende an verschiedenen Orten Lärm gegen ein geplantes Mega-Projekt auf der Insel. So etwas sieht man selten auf Fehmarn

Fehmarn: „Ökologisch der größte Wahnsinn“

Die Demo-Teilnehmer halten nichts vom Bau des Tunnels durch den Fehmarnbelt, sie wollen die geplante feste Fehmarnbelt-Querung stoppen.

Die Demonstration sei ruhig verlaufen, es habe keine Verstöße gegeben, sagte ein Polizeisprecher in Heiligenhafen. Angemeldet waren ursprünglich auch 150 Personen.

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Die Umweltgruppe Extinction Rebellion teilte mit, einige Aktive hätten am frühen Morgen die Baustelle für einen Zubringer zum geplanten Tunnel zeitweise besetzt. Es sei ungeheuerlich, heute noch neue Autobahnen zu bauen und dafür das empfindliche Ökosystem der Ostsee zu stören, so die Gruppe in einer Mitteilung. Auf Twitter machten Aufnahmen die Runde.

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Das ist Fehmarn:

  • Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
  • Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
  • Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
  • Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
  • Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
  • Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant

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Das Lokal-Portal „Fehmarn24“ zitiert eine Demo-Teilnehmerin: „Ein Projekt, das aus der Zeit gefallen ist und dennoch gnadenlos durchgezogen wird. Fehmarn braucht keine Autobahn und keinen Tunnel.“ Das Projekt koste unheimlich viel Geld und sei „ökologisch der größte Wahnsinn“. Die offene Bauweise des Tunnels zerstöre das Ökosystem Ostsee.

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Im Jahr 2008 haben sich Dänemark und Deutschland auf den Bau einer festen Fehmarnbeltquerung verständigt. Die ursprünglich angedachte Brücke ist inzwischen dem Plan eines 18 Kilometer langen Ostseetunnels zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf Lolland gewichen. Gebaut wird ein kombinierter Eisenbahn- und Straßentunnel.

Dass sich dieses Vorhaben noch aufhalten lässt – eher unwahrscheinlich. (jds)