Die Ferien in Schleswig-Holstein sind seit jetzt zu Ende. Von Wechselunterricht bis Selbsttests hat der Schulanfang nach den Osterferien einige Neuerungen für die Schülerinnen und Schüler im nördlichsten Bundesland mit sich gebracht (MOIN.DE berichtete).
Während in Schleswig-Holstein nach den Ferien teilweise wieder Präsenzunterricht begonnen hat, sind grundsätzlich vielerorts in Deutschland eher Schulschließungen ein Thema. Politiker sind nun mit einer auf den ersten Blick eher wilden Idee um die Ecke gekommen – jedenfalls wenn man an das unbeständige Wetter im Norden denkt.
Ferien: Unterricht unter freiem Himmel gefordert
Politiker mehrerer Fraktionen fordern Unterricht unter freiem Himmel. „Unterricht im Freien oder die weitere Reduzierung der Lerngruppengrößen sind zu durchdenken, bevor Schulen geschlossen werden“, sagte der familienpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Marcus Weinberg, der „Bild“.
Die Kinder und Jugendlichen seien nach der Zeit der Pandemie seelisch erschöpft. „Ab Juni beginnt zudem die Ferienphase. Es wäre eine Katastrophe, wenn möglicherweise bis Mitte August die Kinder keine Kita oder Schule mehr besuchen könnten“, fügte Weinberg hinzu.
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Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding aus Hamburg sprach sich ebenfalls für Unterricht in Parks oder im Schulhof aus. „Ich unterstütze alle sinnvollen Maßnahmen, die Unterricht in Präsenz wieder möglich machen“, sagte sie der „Bild“. Schule im Freien könnte sinnvoll sein, Luftfilter und Hygienekonzepte in geschlossenen Räumen jedoch auch.
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas sagte der Zeitung: „Durch die Wissenschaft ist belegt, dass Aktivitäten unter freiem Himmel sicherer sind als in geschlossenen Räumen. Daher klingt die Möglichkeit, Schulunterricht im Freien möglich zu machen, erstmal gut und wird von manchen Schulen bei gutem Wetter auch spontan genutzt.“
Ferien: „Sehr pragmatischer und sinnvoller Schritt“
Auch der Grünen-Abgeordnete Janosch Dahmen bezeichnete Schule im Freien als möglichen Ausweg: „Unterricht im Freien oder Exkursionen in Parks und Wäldern sind bei sinkender Inzidenz dann ein sehr pragmatischer und sinnvoller Schritt von Öffnungen“, sagte er der „Bild“.
Mit der bundeseinheitlichen Notbremse soll der Bund erstmals in der Pandemie weitreichende Kompetenzen in der Pandemiebekämpfung von den Ländern übernehmen. Die Schulen sollen bei einem Inzidenzwert von 200 zum Distanzunterricht zurückkehren. Das Gesetz soll am Mittwoch im Bundestag und am Donnerstag im Bundesrat beschlossen werden.
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Insbesondere nach langen Zeiten daheim und vor dem PC klingt Unterricht im Freien zusätzlich zur deutlich geringeren Gefahr durch Aerosole, die in geschlossenen Räumen zum Pandemietreiber werden, attraktiv.
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Wer das unbeständige Wetter in Norddeutschland kennt, der weiß aber auch: So einfach umzusetzen ist der Draußen-Unterricht leider nicht. Auch ist es in den frühen Morgenstunden aktuell noch ziemlich kalt. (kbm mit dpa)