Das neue Jahr hat gerade erst begonnen, doch wer seinen Urlaub im kommenden Sommer an der Nordsee oder Ostsee verbringen will, schaut sich am besten schon jetzt nach einer geeigneten Ferienwohnung um. Denn wer mit der Buchung zu lange wartet, zahlt am Ende häufig mehr oder findet in den ausgebuchten Ferienorten keine Unterkunft.
Die Preise dürften in diesem Jahr aber auch bei einer frühzeitigen Buchung höher ausfallen als in der Vergangenheit. Steigende Energiepreise und Inflation gehen auch an den Vermietern der Wohnungen nicht spurlos vorbei. Eine Kostenstelle sollten Touristen vor der Buchung aber besser ganz genau checken. Werden Urlauber hier abgezockt?
Ferienwohnungen an Ostsee und Nordsee werden teurer
„Mir ist da etwas aufgefallen“, schreibt ein Mann auf Facebook. Bei der Suche nach einer geeigneten Ferienwohnung für den anstehenden Urlaub ist er über einen hohen Preis gestolpert. 105 Euro soll er zahlen, wenn er sich für die Wohnung entscheidet – für die Endreinigung. „Ist das jetzt die neue Touristenabzocke“, fragt sich der Mann. „Wird die Wohnung nach jedem Aufenthalt etwa neu gestrichen?“
Für den Urlauber ist dieser Preis nicht nachvollziehbar. Viele weitere Stimmen melden sich zu Wort. Einige vermuten Abzocke, andere erklären den Preis mit den allgemein steigenden Kosten.
Wohnungsvermieter klären auf. „Wir vermieten ein Haus in Cuxhaven und erheben eine Reinigungsgebühr von 100 Euro“, erklären sie. Für die Reinigung, das Waschen der Handtücher und Bettwäsche und dem Fensterputzen würden sie trotz des Preises jeden Monat draufzahlen. Ihnen sei es das aber Wert: „Es soll alles schön und sauber für unsere Gäste sein und das ist einfach wohnlicher.“
Einige Gäste nehmen den Aufpreis gerne in Kauf. Wem das zu teuer sei, könne schließlich auch woanders buchen. Für andere sind 100 Euro deutlich zu viel. Und es geht noch schlimmer.
Ferienwohnungen an Ostsee und Nordsee: Unzulässige Extrakosten
„Ich habe mit 2 Hunden 240 € Endreinigung bezahlt – kein Witz“, erzählt eine Frau von ihrem letzten Urlaub. Der Bungalow, den sie gemietet hätte „sah aus wie sau“. „Sowas habe ich noch nie erlebt“, schimpft sie. Eine Putzfrau hätte nachbessern müssen, der Vermieter blockierte sie anschließend sogar.
Auch die Tatsache, dass viele Vermieter für mitgebrachte Hunde einen Reinigungsaufschlag verlangen würden, sei unverschämt. „Zehn bis 15 Euro pro Tag extra, ist auch eine Frechheit.“ Dabei sollten Urlauber bei den Preisangaben besser zwei Mal hinschauen.
Denn eine extra aufgeführte Endreinigung ist in einigen Fällen unzulässig. Laut der deutschen Preisangabenverordnung (PAngV) müssen im Endpreis alle Zusatzkosten enthalten sein, die nicht optional, also nicht frei wählbar, sind.
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Grund dafür ist in erster Linie der Verbraucherschutz. Durch die Preisangaben, in denen alle festgesetzten Kosten enthalten sind, sollen Preise klarer dargestellt und eine bessere Vergleichbarkeit von Angeboten gewährleistet werden.
Dennoch kommt es häufig vor, dass die Reinigung extra aufgeführt wird. Das ist jedoch nur dann zulässig, wenn Urlauber die Wahl hat, ob er das Ferienhaus oder die Wohnung selbst reinigen oder reinigen lassen möchte. Das ist allerdings eher selten der Fall.
Bei Preisen, in denen die Endreinigung aber ordnungsgemäß inkludiert sind, in diesem Jahr dennoch teurer ausfallen können, bleibt Urlaubern wohl nur der Verzicht oder der Biss in den sauren Apfel.