Für die Party-Szene war es ein erster kleiner Lichtblick: Trotz Corona-Pandemie wurde zuletzt endlich mal wieder im Bootshaus in Flensburg gefeiert. Insgesamt drei Events mit Sicherheits-Konzept waren in dem Nachtclub vorgesehen.
Zwei Veranstaltungen sind jetzt gelaufen und leider folgt gleich schon wieder die große Ernüchterung: In der Förde-Stadt Flensburg wird es erstmal keine weiteren Partys geben.
Flensburg: Im Club konnte man ohne viele Einschränkungen feiern
Der Club hatte bereits Ende Juli an zwei Samstagen die Türen für alle ab 18 Jahren geöffnet. Er versprach Tanzen ohne Maske und Abstand.
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Das ist Flensburg:
- Die kreisfreie Stadt Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt im Bundesland Schleswig-Holstein
- Flensburg liegt am Ende der Flensburger Förde, dem westlichsten Punkt der Ostsee, und an der nördlichen Grenze der Halbinsel Angeln
- Die Hafenstadt gliedert sich in 13 Stadtteile und 38 statistische Bezirke
- In Flensburg leben rund 90.000 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
- Die Stadt liegt direkt an der dänischen Grenze und galt lange Zeit als Zentrum der dänischen Minderheit. Heute leben rund 2.300 Dänen in Flensburg (Stand: Dezember 2019)
- Bundesweit bekannt ist die Stadt vor allem durch die vom Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte in Flensburg“
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Möglich war das alles, weil der Club neben zwei weiteren Discos als Teilnehmer für ein Modellprojekt der Landesregierung ausgewählt wurde.
„Alles für die Wissenschaft! Alles für die Clubs in Schleswig-Holstein“, schrieb das Bootshaus in einem Facebook Beitrag. Es ging darum auszutesten, wie Partys trotz der Pandemie möglich sind.
Einmal vor dem Event und vier Mal danach mussten sich alle testen lassen. Genesene und Geimpfte durften auf die Tests danach verzichten. Bei den ersten zwei Veranstaltungen scheint das geklappt zu haben. Die Dritte fällt jetzt leider ins Wasser.
Zunächst wurde das Event „90s Flashback“ schon um eine Woche verschoben. „Die aktuelle Lage hält alle schon wieder im Atem“, bedauerte der Club auf Facebook. Nun wurde die Party „auf behördliche Anordnung“ ganz abgesagt.
„Leider ist die Inzidenz in Flensburg zu hoch“, schreibt das Bootshaus Flensburg und kündigt an, erst einmal für Umbauarbeiten zu schließen. Der maßgebliche Wert liegt in der Stadt aktuell bei über 90. Damit ist das Modellprojekt vorerst gestoppt. Die kritische Grenze lag bei 35.
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Flensburg: Enttäuschung über Absage
Für alle, die sich bereits auf die Party gefreut hatten, muss das ein großer Dämpfer sein. Ein Stück Normalität wird einem wieder genommen. „Gerade dann macht doch dieses Modellprojekt Sinn, wenn Inzidenzen erhöht sind, um zu gucken, ob Konzepte aufgehen“, heißt es etwas entrüstet unter der Absage des Events auf Facebook. Der Kommentar bekommt Zustimmung: „Genau das war auch mein Gedanke.“
Das Geld für die Eintrittskarten wird wieder zurückerstattet, so gibt es zumindest dort keine Verluste. Und das Bootshaus Flensburg macht auch ein weiteres Versprechen.
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Sobald Corona es wieder zulasse, sei der Club wieder für alle da. Das Tanzen im Club wird also nur verschoben, auf hoffentlich ganz bald. (fk)