Die Corona-Pandemie mit ihrer Schulschließungen hat Spuren bei den Kindern und Jugendlichen hinterlassen. Denn die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen an Schulen in Hamburg liegt rund 37 Prozent höher als noch vor der Pandemie, laut der aktuellen Kriminalstatistik der Polizei.
Im Jahr 2019 gab es 227 Fälle unter den Jugendlichen und Kindern in Hamburg, im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 311. Wie geht die Schulbehörde in Hamburg dagegen vor? MOIN.DE hat nachgefragt.
Hamburg: Experten schlagen Alarm
Die Steigerung der gefährlichen und schweren Körperverletzungen an Schulen ist für die Hamburger Schule ein hochsensibles Thema. Gegenüber MOIN.DE erklärt ein Sprecher von der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), wie die Hamburger Schulen die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.
Viele Schülerinnen und Schüler sollen in der Corona-Zeit durch die soziale Isolation zu Hause viele soziale Verhaltensweisen verlernt haben und auch mit großen seelischen und anderen Belastungen an die Schule zurückgekehrt sein.
„Die Schulbehörde nimmt diese Entwicklungen sehr ernst und hat deshalb eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, um hier gegenzusteuern. So wurde in den Gymnasien die Zahl der Beratungsstunden für Beratungslehrkräfte deutlich erhöht“, sagt Peter Albrecht, Pressesprecher der Schulbehörde in Hamburg. „An den ReBBZ wurden 15 zusätzliche Schulpsychologinnen und -psychologen eingestellt, um bei entsprechender Belastungssituation Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern und Lehrkräfte zu beraten.“
Er erklärt weiter: „Insbesondere die Stadtteilschulen haben ein zusätzliches Budget bekommen, um schwierige Situationen im Unterricht entspannen zu können mit Alternativangeboten, die für eine bestimmte Zeit für Schülerinnen und Schüler mit großen Verhaltensauffälligkeiten helfen sollen, damit sie wieder ihre innere Festigkeit zurück gewinnen können.“
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Hamburg: Weitere Maßnahme
Der Pressesprecher: „Darüber hinaus hat die BSB die Anzahl der so genannten temporären Lerngruppen für Kinder, deren Beschulung aufgrund ihrer gespannten psychischen Situation vorübergehend nicht möglich ist, nochmal erhöht. In diesen temporären Lerngruppen können Kinder in einer sehr engen Betreuung im Verhältnis von vier Kindern/Jugendlichen zu 2-3 Pädagoginnen und Pädagogen wesentlich enger und intensiver betreut werden können.“
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Ob die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen an Schulen im 2023 sinken wird, bleibt nun unklar. Mit diesen Maßnahmen hoffen die Schulbehörde, dass sie zu einer Entspannung der Situation beitragen und die Schulen sicherer machen können.