Es sind Szenen, die ins Mark gehen. Ein Mann am Limit, mitten in Kiel. In einem Stadtteil, der seit Jahrzehnten scheinbar nur eine Richtung kennt – nach unten. „Hartes Deutschland“ (RTL 2) legt schonungslos offen, was in der Bundesrepublik schief läuft.
RTL 2 begleitet Protagonist Heiko bei „Hartes Deutschland“ schon länger – und wie sich der junge Mann in der aktuellen Folge zeigt, ist schockierend…
„Hartes Deutschland“ (RTL2) in Kiel: Brennpunkt Gaarden
Der Blick ist leer, die Stimme dünn. Immer wieder hat Heiko scheinbar klare Momente, dann driftet er wieder in seine eigene Welt ab. Er ist ein Mann, der viel älter aussieht als er eigentlich ist – und wohl schon mehr von den Schattenseiten des Lebens gesehen hat, als so manch einer es je tun wird.
„Ich würd die alle kaputt hauen“, verkündet der 41-Jährige, während er im Linienbus sitzt. Scheinbar gefasst schaut er dabei aus dem Fenster, klammert sich an einer großen Bierdose fest. Ein kurzer Blick in eine geschundene Seele. Mit Heiko schien es in der letzten Folge noch bergauf zu gehen – doch aktuelle Bilder erzählen eine andere Geschichte.
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„Hartes Deutschland“ (RTL2) in Kiel: Drogen und Gewalt
Als ihn ein anderer Fahrgast auf sein Verhalten anspricht, wirkt Heiko plötzlich völlig schutzlos und seltsam klar: „Sorry, es tut mir leid“, wiederholt er. Wer den jungen Mann kennt, weiß: Er ist im Heim aufgewachsen, landete in einer Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche. Es folgten 15 Jahre Haft, ein Sumpf aus Drogen und Gewalt.
Eine Karriere, die von Anfang an mit wenig Chancen für den 41-Jährigen begann. „Hartes Deutschland“ begleitet ihn auf einer Tour in den sozial schwachen Stadtteil Gaarden von Kiel, in dem er sich dem Drogenrausch hingeben will. Er merkt, dass er „immer aufgedreht“ ist, erzählt er. Seine Lösung: Heroin. Er schnupft es direkt vom Boden, das bringe ihn runter, sagt er.
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„Hartes Deutschland“ (RTL2) in Kiel: Zuschauer entsetzt
Zuschauer zeigen sich entsetzt. angesichts Heikos Entwicklung. Auf dem Weg zur Drogen-Szene am Karlstal in Kiel-Gaarden steigert sich Heiko in Aggressionen. „Ihr wisst gar nicht wie kriminell ich bin“, sagt er, versucht, sich dabei breit zu machen. Immer wieder schreit er Passanten an.
Um sich kurz darauf zu besinnen. „Ich möchte keinem Menschen Gewalt antun, da hab ich keinen Bock drauf“, wiederholt er, und man merkt, dass es ihm ernst ist. In den sozialen Netzwerken entspinnen sich sofort Debatten. Es gebe doch genug Hilfsangebote heißt es. Andere sind sich hingegen sicher: „Wenn man keine Hilfe hat/bekommt, warum dann clean bleiben“.
Man solle Heiko unterstützen, heißt es immer wieder. Eine Mutter, die von einer Drogen-Karriere ihrer Tochter berichtet, meint: „Keiner kann da helfen, man muss es selber wollen, sonst hilft auch keine Therapie“. Es sind bittere Szenen aus Kiel, die vor allem eine harte Wahrheit offenbaren: Gleiche Chancen gibt es nicht für jeden.
>>>hier kannst du die Folge in der RTL-Mediathek anschauen.