Das sieht man auf Helgoland nicht oft.
Und das ist auch gut so. Denn der Anblick, den Helgoland aktuell bietet, schockiert viele.
Helgoland: „noch nie gesehen“
Der Lummenfelsen, die lange Anna – die Seevögel sind nicht von Helgoland wegzudenken. Doch viele Urlauber mussten jetzt Schlimmes feststellen: „Ich komme gerade von den Basstölpeln und bin ganz traurig darüber, was ich da gesehen habe“, schreibt eine Frau auf Facebook.
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Dazu postet sie ein Foto auf dem kein einziger Vogel zu sehen ist und das auf einer Klippe, auf der normaler Weise unzählige Basstölpel zu finden sind. „Oh Gott, so habe ich es da ja noch nie gesehen“, heißt es in den Antworten.
„Ganz furchtbar. Ich habe mir den Anblick erspart“, schreibt eine Frau unter dem Beitrag. Auch andere sind nicht bis zum Brandungspfeiler, der langen Anna, gelaufen, um diese Szenen nicht sehen zu müssen. Denn eigentlich brühten die Seevögel dort. „Es bricht einem das Herz“, schreibt eine Frau und viele andere stimmen ihr zu.
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„Noch vor einigen Wochen gab es keine Lücke auf dem Felsen. Ich hoffe, die Population erholt sich wieder“, schreibt eine weitere Frau. Und viele andere schließen sich ihr an.
Das ist Helgoland:
- Helgoland ist eine Nordsee-Insel in der deutschen Bucht. Sie liegt im Bundesland Schleswig-Holstein und gehört zum Landkreis Pinneberg.
- Helgoland besteht eigentlich aus zwei Inseln. Im Jahre 1721 brach die Masse auseinander. Seitdem unterteilt sich Helgoland in die Hauptinsel und die als Düne bezeichnete Nebeninsel.
- Wegen ihrer Lage auf offener See wird Helgoland häufig als „einzige Hochseeinsel Deutschlands“ bezeichnet, obwohl sie geografisch gesehen nicht auf der Hohen See liegt.
- Neben der rötlichen Steilküste ist Helgoland auch aufgrund seiner Tierwelt bekannt: Im Winter bringen Kegelrobben auf der Düne ihre Jungen zur Welt. Im Sommer kann man beim „Lummensprung“ beobachten, wie sich unzählige Küken der Trottellummen für ihren ersten Flug in die Tiefe stürzen.
Helgoland: Vermutung wird zur traurigen Gewissheit
Bereits vor ein paar Wochen war die Vermutung aufgekommen, dass die Vogelgrippe auf Helgoland angekommen war (MOIN.DE berichtete). Was der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur auf Helgoland zu dem Zeitpunkt noch nicht bestätigen konnte, ist nun aber traurige Gewissheit. „Vogelgrippe am Lummenfelsen nachgewiesen“, schreibt der Verein auf Facebook.
Es kommt die Frage auf, ob auch andere Vogelarten betroffen sind: „Was ist eigentlich mit dem Lummen und den anderen Vögeln?“ Das kann der Verein Jordsand zum Glück klar beantworten: „Von dem Ausbruch betroffen sind aktuell auf Helgoland nur die Basstölpel. Totfunde von Brandseeschwalben und Lachmöwen sind nicht Helgoländer Brutvögeln zuzuordnen.“
Insulaner und Insel-Fans sind sich einig: Es sind traurige Zeiten für Helgoland. „So furchtbar, bin wirklich erschüttert“, schreibt eine Frau. „Wir mussten hilflos und entsetzt zuschauen, als es in der zweiten Juli-Woche begann. Wir kennen es auch völlig anders“, heißt es von einer weiteren.
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„Kann man den Tieren denn gar nicht helfen?“, fragt eine Frau in den sozialen Netzwerken. Der Verein Jordsand klärt auf: „Auch wenn es schwer fällt, das Leiden und Sterben der Tiere zu sehen, so lässt sich dennoch nichts tun, um die Wildvögel zu retten. Auch eine Verbreitung unter den weiteren Vogelarten lässt sich nicht verhindern.“
Man kann also gegen diese traurigen Zustände an Helgolands Küste nichts ändern und tatsächlich nur hilflos zusehen… Bleibt zu hoffen, dass sich nicht noch weitere Seevogel-Arten infizieren.