Am 10. November war es endlich wieder so weit: Auf Helgoland begann die Wurfsaison der Kegelrobben. Süße kleine Heuler tummeln sich nun am Strand. Doch Obacht! Besucher müssen jetzt einiges beachten.
Auf Helgoland sind bislang sieben Baby-Robben unterwegs. Mehrere Hundert werden noch erwartet. Die Kegelrobben stehen unter Naturschutz, ihr Bestand wird vom Verein Jordsand und die Gemeinde Helgoland betreut. Und der Verein spricht jetzt eine deutliche Warnung aus.
Helgoland: Überlebenswichtige Bindung
Bei der Geburt haben die Heuler noch ein weißes Fell. Das sogenannte Lanugofell ist in den ersten Wochen besonders anfällig. An Land spendet es zwar Wärme, doch im Wasser reicht es dafür noch nicht. Außerdem saugt sich das Fell zu Beginn schnell mit Wasser voll und erschwert das Schwimmen.
Manche Mutterkühe führen ihre Kleinen aber immer wieder ins Wasser, um sie schon an das kalte Nass zu gewöhnen. Die Verbindung zwischen Mutter und Kind ist dabei extrem wichtig, überlebenswichtig. Durch Störungen kann diese Verbindung abreißen. Und eine Flucht ins Wasser würden die Heuler nur kurz überleben.
Helgoland: 30 Meter Abstand
Daher ist wichtig: Es müssen mindestens 30 Meter Abstand zu den Jungtieren und ihren Müttern gehalten werden. Die Warnung des Verein Jordsand ist dringend, denn Kegelrobben gehören dazu tatsächlich zu den gefährlichsten Raubtieren in Deutschland (MOIN.DE berichtete)!
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Besonders bei Hochwasser kann der Nordstrand sehr schmal und schwer zugänglich sein und sollte dann aus Gründen der eigenen Sicherheit sowie Rücksichtnahme auf die Tiere gemieden werden, erklärt der Verein Jordsand. Neugierige Blicke auf die Helgoländer Kegelrobben-Kinderstube vom eigens zu diesem Zweck gebauten Panoramaweg (Bohlenweg) sind jedoch grundsätzlich auch dieses Jahr möglich.
Um die Population der Kegelrobben zu schützen und vielleicht sogar auch sich selber, sollte man also dringend ausreichend Abstand zu den Tieren halten.