Billy Talent, Muse, Casper, Die Ärzte, Placebo … wenn Mitte Juni der Eichenring in der niedersächsischen Gemeinde Scheeßel seine Tore öffnet, ist wieder die Creme de la Creme der Musikszene beim „Hurricane 2023“ am Start. Und mit ihr Zehntausende von Menschen. Klar, dass bei vielen schon jetzt die Vorfreude groß ist, schließlich bedeutet das Erlebnis Festival nicht nur, Dutzende Bands an einem Wochenende zu sehen, sondern auch drei bis vier Tage einfach mal die Sau rauslassen zu dürfen.
Doch trotz aller Vorfreude sind auch einige Besucherinnen und Besucher des „Hurricane 2023“ gefrustet. Und das liegt nicht allein daran, dass es noch fünf Monate bis zum Startschuss sind. Nein, ihnen macht der Blick auf die Headliner-Zeile der 2023er-Ausgabe zu schaffen.
Ärger um „Hurricane“-Headliner
Wer nämlich genau hinschaut, wird merken, dass die Headliner Billy Talent, Kraftklub, Peter Fox, Muse, Casper, Die Ärzte, Placebo und Queens of the Stoneage genau eines gemeinsam haben. In keiner der Bands spielt eine Frau.
„Warum immer noch kein weiblicher Headliner? Dua Lipa, Taylor Swift, Olivia Rodriguez, Billie Eilish, Beyoncé ….. es gibt doch so viele“, fragt beispielsweise ein Fan bei Instagram. Und ein anderer ergänzt: „Wann Flinta-Acts (Anm. d. Red.: Flinta steht für „Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und -agender“) in den Headlinerslots?
„Hurricane“-Veranstalter packt aus
Es ist ein Thema, das auch „FKP Scorpio“, den Veranstalter des „Hurricane-Festivals“ umtreibt. Auf Nachfrage von MOIN.de heißt es von einem Unternehmenssprecher: „Musikalische und menschliche Diversität ist für das Booking von Hurricane und Southside sehr wichtig. Dass sich im diesjährigen Line-up weibliche Acts bislang noch nicht in der Headliner-Riege wiederfinden, ist zwar nicht optimal, hat aber Gründe, die außerhalb unseres Einflussbereichs liegen: Die Auswahl an entsprechenden Acts, die stilistisch zu uns passen und groß genug für einen Headliner-Slot sind, ist noch begrenzt. Dazu kommt, dass beide Festivals zeitlich und vom Routing in die vollen Kalender der Künstler*innen passen müssen, was bislang leider noch nicht der Fall war.“
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Und weiter: „Um ganz ehrlich zu sein: Unser Booking-Team besteht aus Menschen, denen Diversität sehr wichtig ist. Wir haben entsprechend viel Mühe und Herzblut in die Suche gesteckt – dass bislang trotzdem kein weiblicher Act in der Headliner-Riege steht und die Liste mit potenziellen Namen schnell kürzer wird, frustriert uns selbst also auch. Dass wir es uns für unsere Festivals eigentlich anders wünschen, zeigt zum Beispiel das Tempelhof Sounds, das 2022 als erstes Festival dieser Größenordnung in Deutschland vollständige Gender-Balance im Line-up erreicht hat.“ FKP Scorpio verspricht jedoch Besserung. So wolle man zukünftig FLINTA-Talente gezielt finden und fördern.
Das „Hurricane-Festival“ findet vom 16. bis zum 18. Juni 2023 auf dem Eichenring in Scheeßel statt. Ein Dreitagesticket kostet derzeit 249 Euro.