Was Ärzten am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel gelungen ist, ist nicht nur ein medizinischer Erfolg, sondern auch wirklich spektakulär. Einen derartigen Eingriff hat es in Deutschland bisher noch nie gegeben.
Am offenen Herzen eines Patienten haben Chirurgen aus Kiel neun Stunden lang operiert. Dabei kam ein ganz besonderes Implantat zum Einsatz.
Kiel: Bisher nur rund 20 vergleichbare Operationen weltweit
Unter der Leitung von Professor Assad Haneya gelang es dem Team der Herz- und Gefäßchirurgie des UKSH deutschlandweit erstmals erfolgreich ein neues Kunstherz zu implantieren. Weltweit gab es bisher nur rund 20 ähnliche Operationen.
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„Unser Patient litt an einer schweren Schwäche beider Herzkammern, weshalb er auch für eine Herztransplantation gelistet wurde“, wird Haneya in einer Pressemitteilung zitiert. Der Zustand des Patienten hatte sich in den vergangenen Wochen dramatisch verschlechtert.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Zwar wurden intensivmedizinische Maßnahmen eingeleitet, doch diese führten nicht zu einer Verbesserung seiner gesundheitlichen Situation. Daher habe man sich für die Implantation des Kunstherzen entschieden.
Üblicherweise kommen Kunstherzen zum Einsatz, wenn nur die linke Herzkammer geschwächt ist. Dabei bleibt das menschliche Herz weiterhin im Körper des Patienten und wird durch das Implantat unterstützt. Der Patient allerdings litt an einer schweren Schwäche beider Herzkammern.
Kiel: Erfolg nach neunstündiger Operation
Neun Stunden lang operierte das Team am offenen Herzen des Patienten, der bereits einige Eingriffe hinter sich hatte. Die OP führte zum Erfolg: Mittlerweile ist der Patient laut Klinik auf dem Weg der Besserung.
„Sofort nach Aktivierung des Systems hat sich der Kreislauf unseres Patienten deutlich stabilisiert“, sagt Bernd Panholzer, Leiter der herzchirurgischen Intensivstation der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie.
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Das Kunstherz laufe stabil und erzeuge einen pulsierenden Blutfluss. Der Patient benötige demnach künftig keine hochdosierten Blutverdünner mehr. (mik)