Die Corona-Zahlen in Kiel, wie auch im Rest von Deutschland, steigen weiter an. Am Mittwoch (02. Februar) stieg die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland mit 208.498 auf einen neuen Höchststand. Auch die vom Robert Koch-Institut (RKI) angegebene 7-Tage-Inzidenz stieg auf 1.227,5 an, was ebenfalls ein neuer Höchstand ist.
Gleichzeitig nehmen allerdings Diskussionen um Lockerungen zu. Zum März sollen viele Schutzmaßnahmen zurückgenommen werden. Darum wird aber noch heiß debattiert, denn die Bundesregierung möchte vorerst den Höhepunkt der Omikron-Variante abwarten. Auch wenn bereits Lockerungen stattfinden, steht vieles noch im Raum. Der Weg in Kiel und Schleswig-Holstein ist dagegen klar.
Kiel: Neue bundesweite Regeln für Großveranstaltungen
Erste Schritte in Richtung Normalität sollen parallel zu den Aussichten der Corona-Entwicklung in Deutschland gegangen werden. Die Bundesländer vereinbarten am Mittwoch bereits, dass wieder mehr Zuschauer, bis zu 50 Prozent, in die Stadien dürfen.
Dabei dürfen hier aber höchstens 10.000 Menschen, mit getrennten Zugängen der einzelnen Blöcke, zusammenkommen. Bei Innenveranstaltungen liegt die Höchstgrenze bei einer Auslastung von maximal 30 Prozent und höchstens 4.000 Menschen. Für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Personen ändert sich dadurch nichts. Nach wie vor gilt das 2G-Plus-Zugangsmodell sowie die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
————–
Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
————–
Aussichten für Schleswig-Holstein und Kiel
Schleswig-Holstein kündigte zudem auch ein Ende der 2G-Regel im Handel an – ein Schritt, der für Klarheit sorgt. Wie zuvor in mehreren Bundesländern, soll auch hier Shopping ohne Impf- oder Genesennnachweis wieder erlaubt sein. Die Kieler Landesregierung setze hierbei auf das Maskentragen als entscheidende Maßnahme. Auch die Sperrstunde in der Gastronomie entfällt laut Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
Im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern gilt die Corona-Ampel, die bei einer sich entspannenden Lage automatisch zu Lockerungsschritten führt. Hier können ab diesem Wochenende überall wieder Wettkämpfe und Punktspiele im Amateursport stattfinden.
Kiel: Bundesweite Hoffnung auf Lockerung
Es besteht bundesweit die Hoffnung, dass im März viele Schutzmaßnahmen zurückgenommen werden können. Das sei laut Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) abhängig vom Infektionsgeschehen. Wenn, wie vom Robert Koch-Institut prognostiziert, die Zahlen also ab Mitte Februar wieder sinken, sei der Schritt möglich.
„Es setzt voraus, dass wir es nicht kurzfristig mit neuen Varianten des Virus zu tun bekommen, die die Lage wieder komplett verändern“, sagt Buschmann gegenüber der „Rheinischen Post“.
————–
Das ist Schleswig-Holstein:
- Schleswig-Holstein ist Deutschlands nördlichstes Bundesland
- Die Landeshauptstadt Kiel ist mit rund 247.000 Einwohnern auch die größte Stadt in Schleswig-Holstein
- Schleswig-Holstein zählt rund drei Millionen Einwohner
- Fehmarn ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins und die größte des Bundeslandes
- Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland gehört zu Schleswig-Holstein
- Zu Schleswig-Holstein gehören die bei Touristen beliebten nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr
- Mit knapp 100 Kilometern Länge durchquert der Nord-Ostsee-Kanal ganz Schleswig-Holstein
————–
Viele, so auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß, sprechen sich dafür aus, mit Lockerungen abzuwarten, bis der Scheitelpunkt der Omikron-Welle überschritten sei und deutlich werde, dass den Krankenhäusern keine Überlastung mehr drohe.
Für den 16. Februar – etwa zum erwarteten Höhepunkt der Omikron-Welle – sind die nächsten Corona-Krisenberatungen zwischen den Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geplant. Hier könnten dann weitere bundesweite Lockerungen vereinbart werden.
Kiel und Schleswig-Holstein als Vorbild
FDP-Chef Christian Lindner verlangt nach der angekündigten Aufhebung der 2G-Regel im Einzelhandel von Schleswig-Holstein bundesweite Entscheidungen für Öffnungen bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen Mitte Februar.
————–
Mehr aus Kiel und Schleswig-Holstein:
————–
„Die liberale Entscheidung von Schleswig-Holstein sollte bundesweit Schule machen“, sagte der Bundesfinanzminister am Mittwoch der „Bild“. Die strengen Zugangsregeln seien „eine Belastung für den Handel, ohne dass sich daraus ein unmittelbarer Schutz für die Gesundheit ergibt“.
„Bund und Länder sollten Mitte Februar einen Stufenplan verabreden, mit dem wir Schritt für Schritt mehr Normalität ermöglichen“, sagte Lindner. Deutschland sollte nicht den Wettbewerb um die strengsten Vorschriften gewinnen, sondern den um die effektivsten. (lfs mit dpa)