Nicht schon wieder! Erst kürzlich gab es in Kiel einen verheerenden Tornado. Die Aufnahmen des Wetterphänomens sorgten im ganzen Land für Aufsehen. „So etwas ist absolut nicht vorherzusagen“, sagte der Kieler Diplom-Meteorologe Sebastian Wache von WetterWelt im Nachhinein (MOIN.DE berichtete).
Nun fegte ein weiterer Wirbelsturm durch Schwentinental, einer Stadt in direkter Nähe von Kiel. In kurzer Zeit richtete der Sturm erhebliche Schäden an. Ob es sich um einen Tornado handelte, ist noch nicht klar.
Kiel: Kurzer Wirbelsturm hinterlässt Chaos
Mehrere Häuser wurden beschädigt, Gartenhütten und Gewächshäuser zerstört, Bäume sind umgestürzt und Autos ramponiert. Feuerwehr-Einsatzleiter Kai Lässig berichtete, er habe den Rüssel des Wirbelsturms selbst gesehen.
Ob der Deutsche Wetterdienst (DWD) den Sturm als Tornado einstuft, werde geprüft, wenn Meldungen dazu eingegangen seien, sagte ein Sprecher. Nach Lässigs Angaben hinterließ der Sturm im Ort eine etwa 100 Meter breite Schneise.
Verletzte habe es nicht gegeben. Die Polizei in Kiel sprach von 35 Einsätzen. Lässig zufolge wurden mehrere Häuser schwer beschädigt. Bäume seien umgestürzt und hätten Autos unter sich begraben. Auch auf einem Feld knickte der Sturm mehrere Bäume um. Der Wirbelwind sei gegen 7.30 Uhr aus Richtung Kiel durch den Ort gezogen.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Auch in anderen Teilen Schleswig-Holsteins entstanden Schäden. Zwischen den Stationen Neumünster und Neumünster-Süd fuhr ein Zug der AKN am Morgen in Blechteile, die von einem Dach abgerissen und auf die Gleise geweht worden waren.
Rund 120 Fahrgäste mussten den Zug nach Angaben einer Unternehmenssprecherin auf freier Strecke verlassen. Mehrere Stunden lang fuhren Busse in dem Abschnitt als Ersatz. Verletzt wurde niemand.
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In Lübeck und dem nördlichen Ostholstein zählte die Polizei 14 Einsätze, etwa wegen umgestürzter Bauzäune und Bäume. Einen sturmbedingten Unfall gab es auf der Bundesstraße 432 in Ahrensbök.
Stärkere Böen als in Kiel
Dort traf ein umstürzender Baum einen Kleintransporter so, dass die Windschutzscheibe zu Bruch ging und der Dachträger abgerissen wurde. Der Fahrer blieb unverletzt. Für die Aufräumarbeiten sperrte die Polizei die Straße komplett.
Nach Angaben des DWD gehörte Schleswig-Holstein am Morgen zu den Bundesländern mit den geringsten Windgeschwindigkeiten in Deutschland. Die stärkste Böe wurde in Travemünde mit 89 Kilometern pro Stunde gemessen. (dpa/lh)