Vor sechs Monaten ereignete sich bei Kiel eine Tragödie: Ein Zahnarzt aus Westernsee soll seine Frau, deren neuen Bekannten und einen weiteren Mann erschossen haben.
Die Staatsanwaltschaft Kiel hat nun Anklage erhoben. Der Vorwurf lautet Mord. Im Zuge dessen hat die Staatsanwaltschaft die schockierenden Beweggründe des Zahnarztes bekannt gegeben.
Kiel: Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage
Seine Frau habe der 47-Jährige „wegen der Trennung und den Mann wegen einer Beziehung zu der Ehefrau bestrafen wollen“, sagte Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Montag. Das dritte Opfer, ein Bekannter des Beschuldigten in Kiel, soll der Zahnarzt „für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich gemacht haben“.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Alle Opfer wurden dabei anscheinend „so überraschend angegriffen, dass diesen keine Gelegenheit blieb, zu fliehen oder sich sonst gegen den Angriff zu schützen oder diesen abzuwehren“, sagte Bimler.
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Keines der Opfer habe mit einem Angriff auf sein Leben gerechnet. „Wir gehen von hinreichendem Tatverdacht für drei Morde und den Mordmerkmalen Heimtücke und niedrige Beweggründe aus“, sagte Bimler. Außerdem legt die Anklagebehörde dem Zahnarzt Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz zur Last.
Mann aus der Nähe von Kiel stellte sich in Hamburg der Polizei
Die 43 Jahre alte Ehefrau, die sich von ihrem Mann getrennt hatte, und ihr zehn Jahre älterer Bekannter starben den Angaben zufolge am 19. Mai 2021 gegen 11.00 Uhr in dessen Einfamilienhaus in Dänischenhagen.
Sie seien mit Schüssen aus einer Maschinenpistole vom Typ Uzi getötet worden. Nachbarn hatten die Schüsse gehört und die Polizei alarmiert. Auf der Suche nach dem Täter löste die Polizei einen Großeinsatz mit Hubschrauber auch in Kiel aus, wo angeblich der Fluchtwagen gesehen worden sein soll.
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Das dritte Opfer, ein Elektriker, wurde mit einer Pistole in Kiel erschossen. Am Abend stellte sich der Zahnarzt in Hamburg der Polizei. Dort gab er den Angaben zufolge an, nach ihm werde gefahndet. Zugleich habe er auf den dritten Toten hingewiesen, den 52 Jahre alten Elektriker. Seither schweigt er.
Staatsanwalt fassungslos über Tat in Kiel
Die Pistole, mit der er den Elektriker erschossen haben soll, hatte er in Hamburg noch bei sich. Die Maschinenpistole, mit der er seine Frau und deren Bekannten getötet haben soll, legte er nach eigenen Angaben in Kiel-Düsternbrook im Garten eines Freundes ab.
Dieser Mann gestand, er habe die Waffe zerlegt und Einzelteile unter anderem im Nord-Ostsee-Kanal versenkt. Dort spürten Polizeitaucher etliche Teile wieder auf. Gegen den Mann laufen ebenfalls Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, sagte Bimler.
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„Drei Tote, zwei Tatorte an einem Tag“, sagte Bimler, das habe es seines Wissens bislang noch nicht in Kiel gegeben. Jetzt seien die Verteidigung und das Schwurgericht am Zug. Ob der Prozess noch in diesem Jahr starten kann, ist unklar. (dpa/mk)