Eigentlich eine harmlose Sache: Unterkunft buchen, Urlaub machen und im Internet dann eine Bewertung hinterlassen. Letzteres wurde einem Paar nach dem Urlaub in Lübeck-Travemünde zum Verhängnis.
Die Beiden verbrachten ihren Aufenthalt im Maritim-Hochhaus in Lübeck-Travemünde und hinterließen anschließend eine ehrliche Bewertung. Wie der Betreiber drauf reagierte, ist kaum zu glauben.
Lübeck-Travemünde: Paar ist nach Bewertung nicht mehr erwünscht
Über einen Ferienvermieter im Ort hatten die beiden in der Vergangenheit schon öfter ihren Urlaub an der Lübecker Bucht gebucht, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet.
Wie üblich habe man also über die Vermietungsagentur erneut eine Wohnung reservieren wollen. Doch diese schickte daraufhin eine Mail, deren Inhalt das Paar kaum glauben konnte.
Darin hieß es nämlich, dass man das Paar zukünftig nicht mehr als Gäste begrüßen wolle. Ihre Reservierungen für Unterkünfte würden gelöscht. „Wir bitten um Verständnis“, zitiert das „Abendblatt“ aus der Mail. Als Grund gaben die Vermieter an, dass die beiden nach ihrem letzten Aufenthalt eine negative Bewertung im Internet hinterlassen hätten.
„Dabei hatten wir doch nur eine Bewertung über den Zustand der Wohnung im Maritim-Hochhaus abgegeben“, so die Frau gegenüber dem „Abendblatt“. Diese sei bei der Ankunft nicht sauber gewesen. Geschirr, WC und Dusche hätten vom Paar selbst noch einmal gründlich gereinigt werden müssen. Trotz der Kritik haben die Urlauber die Unterkunft noch immer vier von fünf Sternen bewertet.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Lübeck-Travemünde: Rabatt für positive Bewertungen
Den Vermietern offenbar zu wenig, sie ergriffen eine heftige Maßnahme und untersagten dem Paar nun weitere Aufenthalte. Bei positiveren Bewertungen hingegen warten auf die Gäste Vergünstigungen. So hieß es in einer Mail, für eine gute Bewertung würden die Urlauber eine Gutschrift in Höhe von zehn Euro erhalten.
Die Vermietung hat gegenüber dem „Abendblatt“ Stellung bezogen: „Wir schließen nur Menschen von der Vermietung aus, von denen wir uns wirklich schlecht und ungerecht behandelt fühlen“, so Betreiber Michael Iske. Die örtliche Tourismuszentrale will nun vermitteln und das Gespräch mit dem Vermieter suchen, um die Hintergründe zu erfahren.
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Trotz allem möchte das Ehepaar auf den Urlaub im Maritim-Hochhaus auch in Zukunft nicht verzichten. Deswegen entschieden sie sich sogar dazu, die Bewertung zu löschen. „Die Vermittlungsagentur hat nicht mit sich reden lassen. Erst als wir die Bewertung gelöscht hatten, durften wir wieder buchen. In unseren Augen ist das absolut unprofessionell“, so die beiden. (mik)