Rund 900 Menschen haben am Donnerstag (15. September) anlässlich des Wirtschaftsempfangs der Industrie- und Handelskammer in Mecklenburg-Vorpommern für bezahlbare Energie- und Lebensmittelpreise demonstriert.
Doch die Organisatoren hatten dabei große Mühe, auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) Gehör zu verschaffen, die vor ihrem Auftritt beim Empfang zu den Menschen auf dem Marktplatz von Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern sprechen wollte…
Mecklenburg-Vorpommern: „Buuuuh!“
Die von Unternehmern organisierte Protestveranstaltung stand unter dem Motto „Unser Veto für eine gerechte Politik – alle Unternehmer der Region zeigen Gesicht“.
Die SPD-Politikerin Manuela Schwesig hatte sich zum Wirtschaftsempfang angekündigt und wollte davor auf dem Markt den Demonstranten die Hintergründe der Russland-Sanktionen erläutern. Doch sie kam kaum zu Wort.
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Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:
- Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
- 1,6 Millionen Menschen leben in Mecklenburg-Vorpommern
- Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
- Mit Heiligendamm hat Mecklenburg-Vorpommern den ältesten Seebadeort Deutschlands (gegründet 1793)
- In Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, leben 96.000 Menschen
- Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
- Rügen, die größte Insel Deutschlands, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern
Pfeifkonzerte und laute Buhrufe unterbrachen sie heftig. „Es gehört sich nicht, dazwischen zu pfeifen“, sagte einer der Organisatoren daraufhin und bat um Ruhe.
Danach konnte Schwesig weiterreden. Sie werde sich dafür einsetzen, dass es nicht zu einer Gasmangellage komme, sagte die SPD-Politikerin. Sie erneuerte die Forderung nach einem Energiepreisdeckel für Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland. Das gehe auch, da müsse der Staat Geld in die Hand nehmen, versprach die Regierungschefin. Gleiches forderte auch die IHK.
Pro-Russische Demonstranten in Mecklenburg-Vorpommern
Auf der Demonstration waren auch russische Flaggen zu sehen. Auf einem Plakat stand „Dreht das Rohr auf“, daneben das Logo des russischen Energie-Konzerns Gazprom.
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Sie werde sich nicht daran beteiligen, Bürgerinnen und Bürgern Vorschläge zum Energiesparen zu machen, sagte Schwesig. Dies wüssten die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern selbst am besten.
Die Demonstration endete laut Polizei ohne Vorkommnisse. Danach gab es noch einen Autokorso mit rund 300 Fahrzeugen, der zeitweise für Stillstand und Staus in der größten Stadt an der Seenplatte sorgte. (dpa/llw/rg)