Was ein Anblick! Im norddeutschen Meer kommen jedes Jahr rund 75.000 Vögel zusammen. Die dunkelbäuchigen Ringelgänse legen auf dem Weg in ihre nordischen Brutgebiete im Watt in Schleswig-Holstein einen wochenlangen Rast ein.
Ein Drittel des ganzen Weltbestandes trifft sich in dieser Zeit im Meer. Für die Tiere sind die Tage überlebenswichtig. Sie fressen sich nämlich ein Fettpolster für ihre Weiterreise an.
Meer: Ringelganstage zu Ehren des Zugvogels
Normalerweise werden im April und Mai rund um die Rast der Vögel auf den Halligen die Ringelganstage gefeiert – damit sind die Ringelgänse nach Angaben der Nationalparkverwaltung die einzigen Wattenmeervögel, denen ein eigenes Fest gewidmet ist. Dieses Jahr fallen die Veranstaltungen pandemiebedingt zum zweiten Mal in Folge aus.
Um den Vogel trotzdem ein bisschen zu feiern, können unter www.ringelganstage.de Bastelbögen heruntergeladen und bunt gestaltet werden. Die fertigen Vögel können bis zum 8. Mai an die Nationalparkverwaltung in Tönning geschickt werden. „Hier sammeln sich dann all Eure bunten Ringelgänse und verbinden sich zu einem einzigen Schwarm.
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So können wir zwar alle nicht persönlich vor Ort sein, sind aber doch auf besondere Art und Weise miteinander verbunden“, teilte die Nationalparkverwaltung zu der Aktion mit. Zudem wurde als „Vertröster“ ein kurzer Film gedreht, der ebenfalls unter anderem auf der Seite www.ringelganstage.de zu sehen sein wird.
Meer: Ein lebenswichtiger Rastplatz
Schleswig-Holsteins Westküste ist den Angaben zufolge für die Tiere als Rastplatz überlebenswichtig: Um die Strapazen des bis zu .5000 Kilometer langen Fluges zu den Brutgebieten in Sibirien zu bewältigen, muss die Gans sich ein Fettdepot angefuttert haben, wenn sie zwischen Mitte und Ende Mai gen Nordosten aufbricht.
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Pro 100 Kilometer Flugstrecke benötigt sie etwa acht Gramm Fett. Um 400 Gramm Fett zuzulegen, muss sie 18 Kilogramm Gras fressen, wie Kühn sagte.
Aktuell sind Ringelgänse nicht mehr akut gefährdet. Doch Mitte des 20. Jahrhunderts sah die Situation noch ganz anders aus: Unter anderem intensive Bejagung sowie das Absterben großer Seegrasbestände im Wattenmeer führten dazu, dass 1950 weltweit nur noch 10.000 bis 20.000 Tiere übrig waren. Erst nachdem in den meisten Ländern die Jagd auf Ringelgänse eingestellt wurde, erholte sich der Bestand wieder. (dpa/mik)