MOIN.DE hatte es am Donnerstagmorgen (6. Juli) bereits angekündigt — und es kam so: Tausende Kunden standen vor verschlossenen Türen zahlreicher Einzelhandelsgeschäfte. Der Gewerkschaft Verdi hatte zum Streik aufgerufen, mehr als 300 Mitglieder protestierten – selbst der Fahrradverkehr in der Nähe des Rathauses war beeinträchtigt.
Mitarbeiter von Thalia, Kaufland, Douglas, Zara, TK-Maxx, Ikea, Rewe und Kaufland standen an diesem Donnerstag nicht in ihren Filialen, sondern auf der Straße — und kämpften um mehr Geld im eigenen Portemonnaie!
Hamburg: Thalia-Mitarbeiter außer sich vor Wut
Im Gespräch mit MOIN.de wurde Verdis Verhandlungsführerin Heike Lattekamp deutlich:
„Ohne uns kein Geschäft – das ist ganz klar!“ Laut der 60-Jährigen kämpfe man um eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde, einen Stundenmindestlohn von 13,50 Euro und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro pro Monat – bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Gegenüber MOIN.DE-Reportern schildern streikende Mitarbeiter ihre Situation. „Meine Fixkosten kann ich gerade noch so bezahlen von meinem schmalen Gehalt. Wie es allerdings in der Zukunft ausschaut, ist ungewiss, gerade in der Zeit der starken Inflation“, erzählt uns Simon Horn (28) vor Ort.
Seine Kollegin Jenny Bornschein (22) erklärt, dass Thalia-Mitarbeiter den verabschiedeten Tarifvertrag zurück erkämpfen wollen. Dieser wurde 2021 gekündigt. „Thalia möchte uns Angestellten ins Thalia-Model drängen. Das bedeutet für uns alle, dass wir mehr arbeiten müssen, aber schlecht bezahlt werden!“
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Hamburg: Douglas Betriebsrat appelliert
In einer anderen Lage steckt Almuth Hauser (55). Sie moniert: „Douglas hat keinen Tarifvertrag, daher kämpfen wir heute um einen. Alle Douglas-Mitarbeiter fordern mehr Absicherung und eine tarifliche Bezahlung. Sonderzahlungen können uns leider ohne Tarifvertrag jeder Zeit gestrichen werden.“
Das Arbeitgeberangebot sieht bisher, bei 24 Monaten Laufzeit, eine Lohn- und Gehaltssteigerung von 3 Prozent für 2023 (ab dem Abschlussmonat), 2 Prozent ab Mai 2024 und weitere 2,5 Prozent ab Februar 2025 vor.
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Die Hamburger Verdi-Wut-Welle um mehr Geld — zahlt sie sich am Ende für die Streikenden aus?