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„Mein Schiff“: Menschen auf hoher See in Not – Crewmitglieder wurden zu Helden

Bei einem Notfall auf hoher See wurden die Mitarbeiter von der „Mein Schiff 1“ zu Helden.

Die "Mein Schiff 1" mit Rettungsboot. Foto: IMAGO / penofoto

Es war ein Vorfall, der auf Kreuzfahrt glücklicherweise nur ganz selten vorkommt. Reisen mit „Mein Schiff“ und anderen Unternehmen sind in der Regel sehr sicher. Wind und Sturm können Passagieren nichts anhaben. Ab und zu gibt es mal einen medizinischen Vorfall an Bord, der aber nichts mit der Reise an sich zu tun hat. Gesundheitliche Probleme wie Herzinfarkt und Co. bleiben nun mal nicht auf dem Festland zurück, sondern begleiten Passagiere auch auf dem Meer. Und die Schiffe sind mit ihren Hospitälern sogar gut ausgerüstet für solch schwierige Fälle.

Natürlich aber sind die sicheren Ozeanriesen von „Mein Schiff“ und Co. nicht die einzigen, die auf hoher See unterwegs sind. Um sie herum tummeln sich große Frachtschiffe genauso wie kleine Fischer- oder Segelboote. Besonders diese kleinen haben mit Stürmen viel mehr zu kämpfen. Und auf hoher See gilt: Jeder hilft jedem.

„Mein Schiff 1“ eilte zu Noteinsatz

Genau das tat die Crew der „Mein Schiff 1“ vor rund einem Jahr mitten auf dem berüchtigten Atlantik. Am 27. November 2021 erreichte den Kapitän des Tui-Dampfers ein Notruf. Ein Segelboot war mitten in der Karibik in Seenot geraten, die Besatzung hatte den Notruf abgesetzt.

Umgehend machte sich die „Mein Schiff 1“ auf den Weg zum Unglücksort und fuhr mit maximaler Geschwindigkeit, wie das Portal „Schiffe und Kreuzfahrten“ berichtete. Es wurde ein Rettungsboot zu Wasser gelassen, um die Besatzungsmitglieder in Sicherheit zu bringen. Die Crew näherte sich der Yacht, die in den hohen Wellen trieb. Nachdem der erste Rettungsversuch nicht zum Erfolg führte, versuchte es die „Mein Schiff“-Besetzung ein zweites Mal.

+++ „Mein Schiff 3“ muss Pläne ändern – Ozeanriese gibt plötzlich Vollgas auf hoher See! +++

Um die Rettungsaktion nicht zu behindern und aus Rücksicht auf die Verunglückten wurden die Passagiere gebeten, während der Aktion keine Film- und Fotoaufnahmen zu machen. Für zwei Personen hatte der Einsatz der „Mein Schiff“-Crew letztlich ein glückliches Ende: Sie konnten von dem manövrierunfähigen Boot gerettet werden. Eine dritte Person hingegen starb noch vor dem Eintreffen des Kreuzfahrt-Schiffes.

Auszeichnung für „Mein Schiff“-Crew

Wie „Schiffe und Kreuzfahrten“ jetzt ein Jahr später berichtet, wurde die Crew der „Mein Schiff 1“ rund um Kapitän Omar Caruana und Chief Officer Safety Philipp Lellau für ihren Einsatz mit dem Cruise Ship Humanitarian Assistance Award der US-amerikanischen Association for Rescue at Sea, Inc. ausgezeichnet.


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Stellvertretend für alle Beteiligten nahmen Kapitän Omar Caruana und Chief Officer Safety Philipp Lellau die Auszeichnung in Washington D.C. entgegen. Eine tolle Würdigung für ein doch sehr trauriges Erlebnis.