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„Mein Schiff“ hilft Urlaubern in Not, doch plötzlich hagelt es Kritik an der Wohltat – „Nicht noch bewerben!“

„Mein Schiff“ hilft Urlaubern in Not, doch plötzlich hagelt es Kritik an der Wohltat – „Nicht noch bewerben!“

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© imago/Ludwig Heimrath

Kreuzfahrten: Urlaub auf hoher See

Von Jahr zu Jahr stechen mehr Touristen in See. Kreuzfahrten werden weltweit immer beliebter. Auch immer mehr Deutsche machen Urlaub auf hoher See.

Mein Schiff“ teilt auf Facebook und Instagram eine Hilfsaktion, bei der vermutlich mit sehr positiver Resonanz gerechnet wird. Doch die Meinungen darüber gehen stark auseinander.

Kritiker bemängeln nicht die „Mein Schiff“-Aktion an sich, sie stört ein besonderes Detail am Ganzen.

„Mein Schiff“: „Reisen verbindet eben“

„Wegen eines Pilotenstreiks bei einer Fluggesellschaft sind zahlreiche Reisende auf Spitzbergen gestrandet, darunter auch einige Familien mit Kindern“, teilte Tui Cruises am Montag (12. Juli) mit. Auslöser: Streiks bei den SAS Airlines (MOIN.DE berichtete).

Da am Sonntag zur gleichen Zeit die „Mein Schiff 3“ im Hafen von Longyearbyen in Norwegen lag, habe „die Crew rund um Kapitän Giorgos Dimou kurzerhand rund 130 Personen aus 20 Ländern für die Weiterreise zum norwegischen Festland – und zum Teil bis nach Bremerhaven – an Bord genommen“, schreibt Tui Cruises.

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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:

  • Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
  • Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
  • Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
  • Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
  • Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz

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Dazu teilt „Tui Cruises“ ein Foto der „Mein Schiff 3“ hinter der stillgelegten Mine in Longyearbyen. „Reisen verbindet eben“, meint Tui.

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„Mein Schiff“: „Dann muss man das nicht noch bewerben!“

Die Rettungsaktion der Reederei bekommt viel Zuspruch. „Hut ab, das nenne ich mal Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Nicht lange fackeln, sondern handeln“, schreibt eine Frau auf Instagram. „Es gibt doch noch ein Miteinander“, meint eine Frau zu der Aktion.

Allerdings gibt es auch Gegenwind. Besonders der Kostenfaktor wird kritisiert. Jede Nacht soll 100 Euro für alle spontanen Gäste, die in Norwegen an Bord gingen, kosten.

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„’Tui Cruises‘ verkauft ihre Reisen nicht selten unter 100€ die Nacht. Ein Schnäppchen ist das nicht und die Leute sind gestrandet, nicht im Urlaub. Zudem ist das Schiff ja offenbar auch nicht so gut gebucht“, schreibt eine Kritikerin. „Gut für die Bilanz der Firma. Aber dann muss man das nicht noch bewerben!“, meint eine weitere Frau.

Trotz Kritik, kommt die Aktion im Netz doch überwiegend positiv an. Es wirkt vielleicht wie eine nette, kleine Aktion für alle Unbeteiligten, doch muss wohl für alle Urlauber in Not eine riesige Hilfe gewesen sein. (llw)