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„Mein Schiff“ storniert spontan – Passagiere in Rage: „Ich habe 6800 Euro bezahlt“

„Mein Schiff“ storniert spontan – Passagiere in Rage: „Ich habe 6800 Euro bezahlt“

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© picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Kreuzfahrt: Diese Haushalts-Gegenstände sind an Bord verboten

Die Welle der Stornierungen von Reisen auf „Mein Schiff“ ist noch lange nicht vorbei – und die Wut wird immer größer. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass das Kreuzfahrt-Unternehmen Tui Cruises mehreren Kunden spontan die Einschiffung untersagt hat.

Schuld ist die aktuelle Lage der Corona-Pandemie. An Bord der „Mein Schiff 1“ war es zuvor zu einem großen Ausbruch gekommen (MOIN.DE berichtete). Tui Cruises zog spontan die Reißleine und verringerte die Auslastung der Urlaubsdampfer.

„Mein Schiff“: Passagiere einfach stehengelassen

Das sorgt natürlich für mächtig Unmut bei den Betroffenen. Dabei handelte es sich in der Regeln um diejenigen, die ihre Buchung zu einem späteren Zeitung abgeschlossen hatten.

Bereits am Mittwochabend hatte die „Mein Schiff 1“ in Bremerhaven abgelegt und wieder Kurs auf die Karibik genommen. Am Montag wurden laut „Westfalen-Blatt“ die betroffenen Passagiere über die Stornierung ihrer Reise infomiert. „Zum Schutz von Gästen und Besatzung werden wir auf längeren Reisen wieder strengere Auslastungsgrenzen einführen”, zitiert die Zeitung eine Sprecherin der Reederei. „Wir wissen, dass dies eine große Enttäuschung für die Gäste ist, die sich auf die Zeit an Bord gefreut haben.”

Mehr als 100 Menschen waren bei der vorausgegangenen Reise an Corona erkrankt. Im Anschluss hatte Tui die Schutzmaßnahmen an Bord nocheinmal angezogen. Statt einer Auslastung von bisher 80 Prozent wurde diese noch einmal auf 60 Prozent herabgesetzt.

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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:

  • Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
  • Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
  • Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
  • Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
  • Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz

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Wie viele Kunden kurzfristig ausgeladen wurden, dazu machte Tui keine Angaben. Es handele sich jedoch nur um einen „kleinen Teil” hieß es. Bei diesem ist der Ärger dafür umso größer.

Ein Betroffener, der laut „Westfalen-Blatt“, im Dezember zu einem Sparpreis gebucht hatte, ärgert sich über die spontane Absage: „Ich habe 6800 Euro für eine Doppelkabine bezahlt. Regulär wären es über 10.000 Euro gewesen.” Per Schreiben wurde er zwei Tage vor der geplanten Abfahrt von Tui über die Stornierung informiert. „Es tut uns leid, und wir können nur um Verständnis für diese sehr kurzfristige Entscheidung bitten”, habe es darin geheißten.

„Mein Schiff“: Tui erstattet nicht die vollständige Summe

Als Ausgleich habe das Unternehmen angeboten, den Reisepreis zu erstatten und zusätzlich bei einer neuen Buchung bis zum Jahresende zehn Prozent Rabatt zu gewähren. Allerdings sei nicht die komplette Summe von 6800 Euro zurückgezahlt worden. Fast 500 Euro hat die Reederei einbehalten für das Paket aus Reiserücktritts- und Krankenversicherung.

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Für mögliche Kosten etwa durch einen individuell gebuchten Aufenthalt in Bremerhaven oder die Anfahrt zum Schiff kam Tui demnach nicht auf.

Ein Rechtsanwalt sieht den Veranstalter in der Pflicht, für Entschädigungen aufzukommen. Beispielsweise habenPassagiere fünf Wochen Urlaub genommen, den sie nun ereignislos vorbeiziehen sehen.

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Weitere Neuigkeiten zu „Mein Schiff“ und Kreuzfahrten:

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„Paragraph 651n des Bürgerlichen Gesetzbuchs verneint eine Haftung nur bei unvermeidbaren und ungewöhnlichen Umständen. Die liegen hier aber meines Erachtens nicht vor, denn der Veranstalter kennt die Pandemie seit langem und wurde nicht durch staatliche Vorschriften zum Reduzieren der Passagierzahl gezwungen”, erklärt er gegenüber der Zeitung. Ob Tui wirklich dafür aufkommt, wird sich zeigen. (mik)