Es ist ein Bild, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt: In Karlsburg in Mecklenburg-Vorpommern (MV) haben Unbekannte einen Biber mit einer Drahtbügelfalle getötet.
Es scheint die Eskalation in einem erbitterten Streit in Mecklenburg-Vorpommern (MV) darzustellen. Sogar die Polizei ermittelt nun.
MV: Biber ist streng geschützt
Im Naturschutzgebiet Karlsburger und Oldenburger Holz kommt es nach Angaben des Naturschutzbundes immer wieder zu Konflikten mit angrenzenden Landnutzern.
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Eigentlich ist der Biber eine streng geschützte Art. Nachdem das Nagetier in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitestgehend verschwunden war, hatte es sich langsam wieder angesiedelt.
Biber keine Gefahr im Schutzgebiet in MV
In der Vergangenheit hat sich der Biber dann immer stärker vermehrt. Zwar dürfen laut Biberverordnung des Landes die Tiere getötet werden, wenn durch sie Deichbrüche oder Überschwemmungen drohen.
In dem Schutzgebiet an der Swinow, wo der Kadaver der getöten Bibers gefunden wurde, gehe laut Nabu aber keine konkrete Gefahr von den Tieren aus. In diesem Areal gelten sie sogar als besonders geschützt. Auch die Zerstörung der Dämme sei illegal.
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Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:
- Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
- 1,6 Millionen Menschen leben in Mecklenburg-Vorpommern
- Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
- Mit Heiligendamm hat Mecklenburg-Vorpommern den ältesten Seebadeort Deutschlands (gegründet 1793)
- In Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, leben 96.000 Menschen
- Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
- Rügen, die größte Insel Deutschlands, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern
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Das scheint einige Anwohner jedoch herzlich wenig zu interessieren. Bereits zwei Mal hat ein ehrenamtlicher Natuschutzwart Anzeige wegen Zerstörung von Biberdämmen in dem Gebiet erstattet.
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Polizei MV nimmt Ermittlungen auf
Mit der grausamen Tötung eines Tieres ist nun eine neue Stufe des Konfliktes erreicht worden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Es besteht der Verdacht einer Straftat, die auch mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden könnte.
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Anfang der Woche forderte der Nabu in einem Schreiben den stellvertretenden Landrat Jörg Hasselmann (CDU) dazu auf, die Angriffe auf die Biber zu verurteilen und zur Lösung des Streits beizutragen.
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Der Nabu fordert, auch die dortigen Landnutzer einzubeziehen. Der von der Biberdämmen verursachte Rückstau könne sich nämlich auf die Drainage von Flächen außerhalb des Schutzgebietes auswirken.
Doch eine schnelle Einigung scheint eher nicht in Sicht: Der Nabu rechnet mit weiteren Konflikten. (dpa/lh)