Es klingt wie ein Scherz, doch sein Herrchen meinte es ernst: Sein Kater Quarky sollte für das Bürgermeister-Amt in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern (MV) kandidieren.
Doch die 11.000-Einwohner-Stadt in MV hat den tierischen Kandidaten bereits jetzt abgelehnt. Die Gründe dafür sind genauso skurril wie die Bewerbung des Tieres überhaupt.
MV: Quarkys Besitzer will nicht aufgeben
„Weil allein die Wählbarkeitsvoraussetzungen nicht gegeben sind“, sagte der amtierende Bürgermeister Michael Koch (CDU). Auf der Bewerbung fehle die eigenhändige Unterschrift des Bewerbers, der zudem nicht 18 Jahre alt sei.
Den ungewöhnlichen Interessenten für das Bürgermeisteramt hat die Stadt Demmin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte damit vorerst aus dem Rathaus ausgesperrt.
Doch Quarkys Besitzer will noch nicht aufgeben. Quarky ist erst sechs Jahre, laut Herrchen Torsten Lohr damit aber erwachsen. Er kündigte an, sich zu wehren, nicht mit Krawall, sondern mit „Samtpfoten und eingezogenen Krallen“.
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MV: Möglicherweise kommt es zum Rechtsstreit
Ihm hätten schon nach Bekanntwerden der Bewerbung Rechtsanwälte aus Greifswald und Hamburg kostenlosen Rechtsbeistand für seinen Kater angeboten. „Wenn meine Bewerbung nicht zugelassen wird, werde ich klagen“, steht auch in Quarkys Bewerbung, die Anfang Februar an die Stadt ging.
Mit Blick auf einen möglichen Rechtsstreit sagte Noch-Bürgermeister Koch, der nicht erneut kandidiert: „Der wird ausgefochten.“
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Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:
- Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
- 1,6 Millionen Menschen leben in Mecklenburg-Vorpommern
- Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
- Mit Heiligendamm hat Mecklenburg-Vorpommern den ältesten Seebadeort Deutschlands (gegründet 1793)
- In Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, leben 96.000 Menschen
- Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
- Rügen, die größte Insel Deutschlands, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern
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Katzenhalter Lohr begründete die Bewerbung mit den Worten: „Quarky sollte aufrütteln zum Nachdenken, zum Mitreden.“ Nach seiner Auffassung fehlt es in seiner Heimatstadt Demmin an politischer Beteiligung und offenem Austausch. Zumindest für Aufmerksamkeit und Gespräche habe allein die Bewerbung schon gesorgt.
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Als Bürgermeister wolle sich sein Kater unter anderem für den Tierschutz, aber auch für eine Begrenzung des Autoverkehrs in der Stadt einsetzen. Quarky möge keine Autos.
MV: Professor sieht keine Chancen für Quarky
Wolfgang März, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Rostock, sieht keine Chancen für Quarky auf eine Kandidatur: Maßgeblich sei das Landes- und Kommunalwahlgesetz. Hier sei festgelegt, dass man eine deutsche Staatsangehörigkeit brauche, um sich aufstellen zu lassen.
„Die haben nun mal nur Menschen. Tiere haben keine Staatsangehörigkeit.“ Der Mensch habe keine Möglichkeit, ein Tier nach der geltenden Rechtsordnung in eine solche Position zu bringen.
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Zumindest im Ausland gibt es allerdings Präzedenzfälle. So ernannten im Dorf Talkeetna im US-Bundesstaat Alaska Bewohner den Kater Stubbs zu ihrem Bürgermeister. Das tierische Oberhaupt regierte rund 20 Jahre bis zu seinem Tod 2017.
Die Demminer müssen am 25. April voraussichtlich mit drei menschlichen Kandidaten vorliebnehmen: Thomas Witkowski geht für die CDU und Stefan Woller und Karsten Behrens als Einzelbewerber ins Rennen. (kbm mit dpa)