Beim NDR ist gerade ein Menge in Bewegung. So könnte man es positiv beschreiben.
Der Norddeutsche Rundfunk in Kiel hat nicht nur Probleme in der Redaktion (MOIN.DE berichtete), sondern auch mit der technischen und räumlichen Ausstattung des Landesfunkhauses am Kieler Schlossplatz. Und deshalb will der NDR Schluss machen mit seinem aktuellen Zuhause.
NDR will weg
Daher will der Sender bis 2026 in den Wissenschaftspark an der Kieler Christian-Albrechts-Universität umziehen. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).
Laut NOZ gehen die Umzugspläne aus einer Bekanntmachung des NDR im elektronischen Amtsblatt der Europäischen Union hervor.
„Das bisherige Landesfunkhaus mit Sitz am Schlossplatz 3 wird in Struktur und Bauweise den strategischen unternehmerischen und publizistischen Zielsetzungen und den künftigen technischen Anforderungen nicht mehr gerecht“, heißt es demnach in der Bekanntmachung des NDR.
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Das ist der NDR:
- Hinter dem NDR steckt der Norddeutsche Rundfunk
- Der NDR ist seit 1954 Landesrundfunkanstalt für Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
- Zentralsitz des NDR ist in Hamburg
- Mit seinem Programm deckt der NDR Fernsehen, Radio sowie Onlinedienste ab
Man habe sich daher „für eine Standortverlagerung und eine Anmietung von Gewerbeflächen zum Zwecke der Nutzung als Landesfunkhaus entschieden“. Der Umzug solle „bis Mitte 2026“ erfolgen. Eine Weiterentwicklung des jetzigen Landesfunkhauses sei „keine zielführende Option“.
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Der neue Standort werde im Kieler Wissenschaftspark liegen. „Der NDR schließt mit der Wissenschaftspark Kiel GmbH einen Gewerbemietvertrag über Räumlichkeiten in einem in Planung befindlichen Büroneubau im Wissenschaftspark Kiel“, zitiert die NOZ aus der Bekanntmachung des NDR.
Für den neuen Standort spreche vor allem dessen Lage an der Universität: Nach Abwägung vieler Kriterien habe sich „der Standort Wissenschaftspark durch seine innerstädtische Randlage in einem innovativ und wissenschaftlich geprägten Umfeld in Uni-Nähe, durch die städtische Struktur mit seinen externen Versorgungsmöglichkeiten sowie guter Verkehrs- und ÖPNV-Anbindung“ als der „einzig geeignete erwiesen, in dem die funktionalen, wirtschaftlichen und zeitlichen Anforderungen des NDR erfüllt werden“, schreibt der NDR.
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Dass der NDR seinen Umzug im EU-Amtsblatt ankündigt, liegt an den europäischen Vergaberegeln: Die sogenannte „freiwillige Ex-ante-Transparenzbekanntmachung“ ist nötig, um die vom NDR geplante Direktvergabe des neuen Mietvertrags an die Wissenschaftspark Kiel GmbH abzusichern und ein aufwendiges Wettbewerbsverfahren zu vermeiden.
Aber das ist alles Zukunftsmusik. Sehr viel weniger Zeit bleibt zur Aufarbeitung der aktuellen Vorwürfe gegen NDR-Führungskräfte, der öffentliche Druck ist groß. Mitarbeiter hatten sich über ein „Klima der Angst“ und einen „politischen Filter“ beim NDR beschwert. (dpa/jds)