Niedersachsen wählt am 9. Oktober seinen Landtag, zwei Männer kämpfen um die Spitze: Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein Vize Bernd Althusmann (CDU) trafen sich im NDR vorab zum Duell.

Klar, dass der NDR den Kandidaten brandaktuelle Themen vorsetzten, die beide gehörig ins Schwitzen brachten. Und dabei blieb einer von beiden etwas zu cool…

NDR: Kleine Brötchen backen reicht nicht

Gleich zu Beginn kommt das Thema auf, dass aktuell wohl alle betrifft. Ein Bäckermeister, dem „das Wasser bis zum Hals“ steht, darf die beiden Noch-Regierungspartner Weil und Althusmann konfrontieren: Er arbeitet seit Jahrzehnten in seinem Betrieb, explodierende Gas- und Strom-Preise bedrohen nun sein Lebenswerk. Wie viele andere Betroffene erhofft er sich dringend Hilfe aus der Politik.

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Es zähle jeder Tag, sagt er. Konkrete Lösungen will er, „Diskussionssendungen“ im Fernsehen, wie er sie nennt, habe er genug gesehen, doch es passiere nichts.

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Althusmann spricht, als lese er vom Blatt ab, Emotionen zeigt er wenig. Er will den Energiepreisdeckel, ebenso wie Weil, doch der hat noch mehr (Aufregung) in Petto. Die Anspannung zwischen den Beiden steigt zum ersten und auch letzten Mal in der Sendung.

Ein Nachtragshaushalt für Betriebe soll kommen, der sei bis jetzt aber an CDU-Finanzminister Reinhold Hilbers gescheitert, meint Weil. Dazu will er Strompreise anpassen, denn Menschen zahlten zu viel: „Oft mehr als Anbieter verlangen, das versteht kein Mensch“.

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In der Wahlarena des NDR gingen die Kandidaten auf Kuschelkurs, Foto: Screenshot NDR

CDUler Althusmann backt größere Brötchen und arbeitet sich gleich an der Ampel-Koalition in Berlin ab und floskelt: „Es darf nicht weiter gewartet werden, es kommt auf jeden Tag an.“ Für den Bäcker spätestens jetzt eine reine Diskussionsveranstaltung.

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Das Althusmann auch bei den Themen ÖPNV vs. Pendlerpauschale, Leherermangel, und Atomkraft auffällig häufig nach Berlin zeigt, merken auch Zuschauer, die sich in den sozialen Netzwerken Luft machen: „Bernd Althusmann hat bisher nicht klar gemacht, auf welchem Feld er ein konkretes Programm vorlegen kann. Stattdessen verweist er auf den Bund“, ist da zu lesen.

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Ob Althusmann schon Lust auf Landespolitik habe, will jemand wissen, sein Gebaren habe wenig mit Niedersachsen zu tun, heißt es.

Stefan Weil ist da deutlich konkreter, obgleich Althusmann nicht um klare Kante verlegen ist: Atomkraftwerke sollen ganz klar weiterlaufen, warum genau, bleibt offen. Dazu will er den Lehrkräftemangel „zu hundert Prozent“ beheben.

Wer das Duell der aktuell in der Landesregierung noch Verbündeten gewonnen hat, scheint klar, der aktuelle Amtsträger Weil liegt vorn. Doch erst die Wahl am 9. Oktober wird entscheiden.