Endlich lief die neue „Nord Nord Mord“-Folge im ZDF. „Sievers und der große Knall“ machte seinem Titel nicht nur in Sachen Story alle Ehre – denn im Nachgang regen sich heftige Emotionen unter den Zuschauern.
Dabei bekommen ausgerechnet die Hauptdarsteller von „Nord Nord Mord“ (ZDF) ganz schön Gegenwind. Wird die erfolgreiche Serie etwa missverstanden?
„Nord Nord Mord“ (ZDF): Es weht scharfer Wind
Zuallererst: „Sievers und der große Knall“ kann auf äußerst positive Kritiken seitens der Zuschauer zurückblicken. Die am 27. Februar im ZDF angelaufene Folge gab es schon vorab in der Mediathek zu sehen und erntete seit dem wohlwollende Kritiken. Dazu stoßen die Quoten mit traumhaften 8,98 Millionen laut „dwdl.de“ in „Tatort“-Gefilde vor.
Einige Zuschauer schalteten nach dem Genuss des „großen Knalls“ via Mediathek sogar erneut den Fernseher an, um die Episode gleich ein zweites Mal zu genießen. Der stoische Grummel-Sievers, Vollhorst in Spe Feldmann und Vollblut-Friesin Behrendsen überzeugen mit ihrer Dynamik vor der Kamera scheinbar auch den letzten Zweifler.
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„Nord Nord Mord“ (ZDF): „Riesen Arschloch“
Der Humor stimmt, die Krimi-Handlung ist nachvollziehbar und dazu herrliche Landschafts-Aufnahmen von Sylt (wobei die nicht immer von der Insel selbst stammen, >>>hier mehr dazu). Alles im Lack, oder? Nicht ganz.
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Die Figur des Hinnerk Feldmannn (Oliver Wnuk) entwickle sich immer mehr zu einer albernen Slapstick-Rolle, monieren zahlreiche Zuschauer. „Tut mir wirklich leid, aber Feldmann ist ein riesen Arschloch“, kündigt sogar ein Fan nach der neuesten Episode an. Die Rolle sei „klasse gespielt“ doch „unerträglich“. Nicht wenige stimmen ihm zu. Insbesondere die Szene, in der ein Foto von seiner schlafenden Kollegin und Liebschaft Ina Behrendsen auf seinem Handy auftaucht, brachte für viele das Fass zum Überlaufen.
Das Problem: Für viele „Nord Nord Mord“-Liebhaber steht und fällt die Reihe mit dem besserwisserischen und liebgewonnen Feldmann. Dass der 2018 abgetretene Robert Atzorn noch immer hoch im Kurs steht und nicht alle Peter Heinrich Brix willkommen heißen, ist da nur ein Nebenschauplatz.
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„Nord Nord Mord“ (ZDF): Ohne geht nicht
Doch ist Hinnerk Feldmann tatsächlich eine nervige und völlig überzeichnete Figur, oder wird die Rolle mitsamt dem Ton der Serie einfach nur missverstanden? Zugegeben, Feldmann ist für den Witz in „Nord Nord Mord“ zuständig, und Humor ist und bleibt eine Frage des Geschmacks. Doch die Reihe lebt nun mal nicht nur von der Krimi-Handlung. Auch die Figuren um Feldmann herum sind überzeichnet, ebenso das Sylt, das sich grundsätzlich heimelig und voll von Mordlust präsentiert.
Doch das macht den Charme von „Nord Nord Mord“ eben aus. Die Serie ist unrealistisch, fahrig, trocken und humorvoll zugleich. Und wer sich in Fan-Kreisen umhört, stößt überwiegend auf Wohlwollen. Ja, Feldmann nervt – doch ohne ihn wäre „Nord Nord Mord“ in etwa so interessant wie „Nord bei Nordwest“ ohne die seit Ewigkeiten in der Schwebe gehaltenen Liebesbeziehungen. Unterhaltsam ist das allemal.