Norderney ist ein beliebtes Urlaubsziel an der Nordsee. Urlauber, die sich ein besondere Unterkunft gönnen wollen, können in dort in einem Schlafstrandkorb übernachten.
Und die kommen offenbar gut an! Denn schon bald soll es mehr davon auf Norderney geben. Doch es gibt auch Kritikpunkte an dem Vorhaben.
Norderney: Dieses Vorhaben sorgt für Kritik
Die Norderneyer Kurverwaltung möchte in der nächsten Saison zwölf neue Schlafstrandkörbe auf der Insel aufstellen. Sechs davon an der Weißen Dünen und die anderen am Strand der Oasa. Einen entsprechenden Antrag wurde in eine Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt eingebracht.
Aktuell gibt es nur zwei dieser Übernachtungs-Möglichkeiten am Strand, die während der Saison dementsprechend sehr gefragt sind.
Doch das Aufstellen der Körbe stößt auf Gegenwind. Denn laut dem Nationalparkgesetz sind Übernachtungen oder Beherbergungen am Strand und im Naturschutzgebiet verboten.
Daher führte der Antrag auch zu Diskussionen in der Sitzung. Eine anschließende Bürgerfragestunde wurde veranstaltet. Schlussendlich sprachen sich die Politiker mit fünf Ja-Stimmen und jeweils einer Nein-Stimme und Enthaltung für den Bauantrag aus.
Norderney: Zweifel an öffentliches Interesse
Jetzt muss der Landkreis Aurich noch seine Zustimmung geben, dessen Untere Naturschutzbehörde zuständig ist. Eine Vorprüfung nach Richtlinien sei bereits erfolgt, sagte Norderneys Bauamtsleiter Frank Meemken in der „Ostsee-Zeitung“.
Da es sich bei dem Gelände baurechtlich um einen Außenbereich handele, müssen einige Maßnahmen eingeleitet werden.
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Währenddessen stößt das Bauvorhaben auf Unverständnis bei den Norderneyer Grünen. Für Ratsherr Stefan Wehlage handelt es sich um einen Verstoß gegen das Nationalparkgesetz. Ein „überwiegend öffentliches Interesse“ sei in diesem Fall nicht gegeben.
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Das ist Norderney:
- Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln und liegt in der Nordsee
- ist nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe
- hat eine Fläche von 26,29 Quadratkilometern
- Norderney ist eine Düneninsel, die mit der Zeit aus von der Meeresströmung angespültem Sand gewachsen ist
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In den betroffenen Zonen sei nur der vorübergehende Aufenthalt zum Zwecke der Erholung gestattet, betonte er. Außerdem sei in der Nähe der Aufstellfläche das Brutgebiet des Sandregenpfeifers.
„Nationalpark auf Norderney unter erheblichem Störungsdruck“
Den Aussagen des Grünen-Politikers schließt sich Gunda Behr von der Norderneyer Gruppe des Bunds für Naturschutz Deutschland (Bund) an. Die Schlafstrandkörbe seien in diesen Bereichen rechtswidrig.
Sie verweist laut der „Ostsee-Zeitung“ auf das niedersächsische Nationalparkgesetz, wonach in Erholungszonen auch Campingzelte und Wohnwagen verboten sind.
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Hinzu kommen, dass für die Schlafstrandkorb-Nutzer Parkplätze geplant seien. „Insgesamt befindet sich der Nationalpark auf der Insel Norderney schon jetzt unter erheblichem Störungsdruck durch den Tourismus“, sagt Behr.
Es bleibt abzuwarten, ob sich das Vorhaben in die Tat umsetzten lässt oder ob Urlauber im kommenden Jahr doch eher in klassischen Hotels und Ferienwohnungen schlafen werden. (oa)