An den Küsten der Nordsee versuchen Gemeinden immer wieder,sich von anderen Urlaubsorten abzuheben. Auf Norderney fährt die zuständige Gemeinde nun mit einer neuen Initiative schon länger auf – doch hier geht es nicht um mehr Urlauber.
Dabei erwartet Gäste auf Norderney ein hartes Regelwerk – dass sogar Nachahmer finden soll.
Norderney: Klare Agenda
Es ist wohl nicht nur ein Problem auf Norderney: In Großstädten und vor allen an Stränden beliebter Urlaubsinseln liegen Zigarettenstummel herum. Weil Raucher offenbar zu faul sind, diese vernünftig zu entsorgen. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt oder herumlaufende Tiere, sondern nervt auch ganz besonders Nichtraucher.
Auf Norderney läuft seit geraumer Zeit Projekt unter dem Motto „Keine Kippen in die Umwelt“ (wir berichteten). Doch die Gemeinde stellt nicht nur Aschenbecher aus, in denen die Zigaretten enstorgt werden können. Im Rathaus können sich Raucher zukünftig kostenfrei sogenannte Taschenaschenbecher abholen, in denen die Zigaretten zeitweise aufbewahrt werden können – bis zur Entsorgung im nächsten feststehenden Aschenbecher. Jetzt geht man noch einen Schritt weiter.
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Norderney: Recycling von Zigaretten
Bereits im Jahr 2022 entschied sich die Stadtverwaltung zur Zusammenarbeit mit dem Verein TobaCycle und dem Abfallunternehmen TobaCircle. Gemeinsam entwickelten sie nun ein innovatives Konzept zum Recycling von Zigarettenkippen.
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Neben der Reduzierung der Umweltverschmutzung nahm sich die Initiative auch vor, ein nachhaltiges Kreislaufwirtschaftssystem zu etablieren. Besonders tragisch: Laut Stadtverwaltung ist jedes dritte Stück Müll im Ozean eine Zigarettenkippe. Durch das Salzwasser benötige die Zersetzung deutlich länger – dies könne bis zu 100 Jahre dauern, so die Stadtverwaltung Norderneys in einer Pressemitteilung.
Ob der harte Kurs zur Rettung der Umwelt schon bald Schule in ganz Deutschland macht? Hartes Vorgehen gegen Raucher, die sich zu fein sind, ihre Kippen zu entsorgen scheint auf Norderney jedenfalls nötig – und angebracht.