Iiiih, was ist das denn? Eine Frau begibt sich auf einen Ausflug ans Ende von Norderney – und was da im Sand liegt, jagt so manchem Beobachter kalte Schauer über den Rücken.
Denn da, wo auch ein bekanntes Schiffs-Wrack auf Norderney sein Ende gefunden hat, tummeln sich abertausende, schwarze Organismen. Sie erinnern an Maden und ihr Auftreten ist ungewöhnlich…
Norderney: Tümpel des Grauens
In Nahaufnahme sehen sie aus, wie aus einem Horror-Film entsprungen – sind aber doch ganz harmlos. Was die arglose Frau am Strand von Norderney entdeckte, sind Urinsekten (sprich: Ur-in-sekten, sonst wird’s richtig übel).
Sogenannte Springschwänze, wissenschaftlich Anurida Maritima, treten auf den ostfriesischen Insel häufig auf, wenn auch eher selten im November. Trotzdem kennt kaum ein Strandbesucher die Lebewesen, die unerlässlich für ein intaktes Ökosystem an der Nordsee sind.
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Wichtig für Norderney
Die Springschwänze auf Norderney können dabei bis zu drei Millimeter lang werden, was im Vergleich zu Wattwürmern und anderen Lebensformen der Insel-Fauna sehr klein ist. Doch meistens tauchen die Urinsekten in sehr großer Zahl auf, so erblickte auch die überraschte Spaziergängerin am Uferbereich eines großen Tümpels auf dem Mittelweg einen großen schwarzen Teppich der kleinen Organismen.
Wichtige Funktion der Springschwänze: Die feuchten Regionen bevorzugenden Anurida Maritima sind Aasfresser. Wem bei der Gestalt der kleinen Springschwänze schon übel geworden ist, ist wohl spätestens jetzt raus – doch es lohnt sich, einen genauen Blick auf die kleinen Helfer zu werfen. Denn das sogenannte Gezeitentier ernährt sich von toten Seepocken, Krebstieren sowie Weichtieren und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Bildung von Humus.
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Innehalten auf Norderney
Humus ist eine obere Bodenschicht, die aus abgestorbenen, organischen Bodensubstanzen besteht. Der Clou: So ist der Boden besonders nährstoffreich und bildet eine ideale Basis für mannigfaltige (Küsten-Gewächse). Wer die kleinen Springschwänze also zukünftig auf Norderney oder entlang der norddeutschen Küsten entdeckt, hält vielleicht inne – und macht einen großen Bogen um die kleinen Aasfresser. Vielleicht auch mit einer Gänsehaut, aber das macht nichts.