Schon seit einigen Wochen dürfen Urlauber wieder auf die Nordsee-Insel Norderney reisen. Zunächst war die Insel nur für die Einwohner Niedersachsen geöffnet, mittlerweile darf ganz Deutschland wieder kommen.
Damit ist es mit der Ruhe auf Norderney vorbei. Flora und Fauna der Nordsee-Insel konnten sich während des Lockdown erholen, nun stellen die Touristen aber eine Gefahr dar.
Norderney: Für SIE ist die Gefahr groß
Besonders einige Vogelarten sind durch hohe Besucherzahlen gefährdet. Auf Norderney brüten viele Vögel nicht in den altbekannten Nestern im Schutze von Bäumen und Hecken.
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Das ist Norderney:
- Norderney ist eine der Ostfriesischen Inseln und liegt in der Nordsee
- Norderney ist nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe
- Norderney hat eine Fläche von 26,29 Quadratkilometern
- Norderney ist eine Düneninsel, die mit der Zeit aus von der Meeresströmung angespültem Sand gewachsen ist
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Stattdessen sind einige Zugvogelarten sogenannte Strandbrüter. Sie ziehen ihren Nachwuchs also dort hoch, wo viele Menschen sich jeden Tag aufhalten. Dabei handelt es sich laut der „Norderneyer Zeitung“ vor allem um die Zwergseeschwalbe und den Sandregenpfeifer.
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Für diese kleinen Vogelarten ist das Wattenmeer die wichtigste Lebensgrundlage. Sie jagen Fische und Würmer aus dem Meer und finden auf ihren Reisen hier einen ruhigen Rastplatz.
Doch je mehr Touristen sich an den Stränden der Insel aufhalten, desto gefährlicher wird es für Schwalbe und Sandregenpfeifer. Ihre Nester bauen sie vor allem im Sand und Kies der Dünen, wo sie vor Gezeiten und Hochwasser geschützt sind.
Bei den Nestern handelt es sich meist um kleinere Mulden, die auf den ersten Blick nicht unbedingt als solche zu erkennen sind. Auch die Eier sind gut getarnt und können für Steine gehalten werden.
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Norderney: Sichere Rückzugsorte während der Pandemie
Nach dem Schlüpfen benötigen die Küken noch etwa sechs Wochen bis sie flügge werden. In dieser Zeit ist besondere Vorsicht geboten. Laut dem Bericht der „Norderneyer Zeitung“ haben die Vögel in der Pandemie viele sichere Rückzugsorte gefunden.
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Doch mit der Rückkehr der Besucher steigt die Gefahr für die sensiblen Strandbrüter. Nähern sich Menschen den Nestern, so ergreifen die Vögel oft die Flucht. Ihre Eier oder Küken lassen sie dabei mitunter zurück, so dass diese verschiedenen Gefahren durch Sonneneinstrahlung, Möwen oder Rabenkrähen ausgesetzt sind.
Die Dünenfläche sollte daher nur auf ausgeschilderten Wegen betreten werden. Auch gilt eine Anleinpflicht für Hunde während der Brut- und Setzzeit zwischen dem 1. April bis 15. Juli. Doch ebenso sportliche Aktivitäten wie Strandsegeln oder Kiten, sowie abendliche Aufenthalte am Strand können die Tiere empfindlich stören und ein tödliches Ende nehmen.
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Zwergseeschwalbe und Sandregenpfeifer gelten als vom Aussterben bedrohte Arten. Umso wichtiger ist es, sich in ihrem Lebensraum rücksichtsvoll und vorsichtig zu verhalten, um die Tiere nicht weiter zu gefährden. (mik)