Zwischen Urlaubern und Einwohnern machen sich seit Jahrzehnten gewisse Besucher auf der beliebten Nordsee-Insel Norderney breit, die nie dorthin eingeladen worden sind. Man kennt sie hier schon und kann ihnen quasi überhaupt nicht entkommen.
Doch sie richten auf Norderney auch Schaden an und sollen jetzt aufgehalten werden. MOIN.DE hat mit dem Landrat vom Landkreis Aurich darüber gesprochen…
Norderney: Ihnen entkommst du hier nicht
Mal liegen sie im frischen Gras, mal hopsen sie über die Insel: Kaninchen. Sie waren laut Bernd Oltmann, Nationalparkverwaltung vom niedersächsischen Wattenmeer, quasi „immer schon“ da. Bei einigen Urlaubern erfreuen sie sich sogar großer Beliebtheit.
Auf der Insel wird mit ihnen gelebt und die hohe Population ist laut Oltmann ein „Dauerzustand“. Bernhard Onnen, Hegeringsleiter auf Norderney, hatte die Kaninchen-Population im vergangenen Jahr zwischen 5000 und 8000 geschätzt. Seitens des Landkreises Aurich werden keine Zählungen durchgeführt, wie der auf Anfrage sagt, doch die Zahlen seien relativ aussagekräftig.
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Die Kaninchen können auf Norderney inmitten der Urlauber gut leben, weil es auf der Nordsee-Insel nur eine geringe Anzahl natürlicher Feinde, wie Fuchs, Marderhund und Greifvögel gibt, wie Nikolai Neumayer vom Landkreis Aurich erklärt.
Norderney profitiert auch von den Kaninchen
Bernd Oltmann von der Nationalparkverwaltung erklärt, dass gewisse Pflanzen- und Vogelarten von den Kaninchen sogar profitieren würden und die Tiere somit zur Strukturvielfalt auf der niedersächsischen Insel beitragen. Es gäbe keine Veranlassung sie loszuwerden und es gibt Maßnahmen, um die Population am richtigen Fleck zu halten.
Beispielsweise werde um den Deich herum ein Zaun aufgestellt, um die Kaninchen von dort fernzuhalten. Denn besonders der Küstenschutz kann durch die hoppelnden Flauschtiere bedroht werden. Neumayer schreibt MOIN.DE: „Problematisch ist die Population tatsächlich für den Küstenschutz, da entsprechende Küstenschutzanlagen immer wieder von den Tieren untergraben werden.“
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Norderney: Vierbeiner werden gejagt
„Um die Population mindestens konstant zu halten, findet eine intensive Bejagung statt“, heißt es weiter. „Diese findet ihre Begrenzung in den Jagdzeiten, welche dem Schutz von für die Aufzucht von Jungtieren erforderlichen Elterntieren dienen.“ In befriedeten Bezirken wie Siedlungen und Friedhöfe sei die Jagd gesetzlich untersagt. „In ganz speziellen Fällen können entsprechende Ausnahmegenehmigungen erteilt werden.“
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Auch wenn Urlauber immer wieder verwundert auf die Masse von Kaninchen blicken, freuen sich doch die meisten über den süßen Anblick. Und so lange sie einige Gebiete verschont lassen, profitiert die Insel sogar von ihnen.