Die Urlaubssaison steht vor der Tür und damit machen sich viele Gastronomen und Hotels bereit, die Türen für ihre Gäste zu öffnen. Bekanntermaßen zieht es viele Deutsche im Sommer an die Nordsee– und Ostsee-Strände.
Nach zwei langen Jahren, in denen viele Menschen auf einen Urlaub verzichten mussten oder freiwillig aussetzten, sind viele Gastronomen nun guter Hoffnung. Doch für einige von ihnen ist es fast zu spät. An der Nordsee kämpfen immer noch viele mit den Folgen des Lockdowns.
Nordsee: Gastronomen fehlen Arbeitskräfte
Liebend gerne würden sie Urlauber und Gäste in ihren Restaurants, Cafés und Bars Willkommen heißen. Doch es fehlen vielerorts die nötigen Mitarbeiter. Manche trifft es sogar so hart, dass sie ihr Restaurant schließen müssen.
So erging es auch Birgit Kolb-Binder, die auf der Nordsee-Insel Langeoog ein kleines Insel-Hotel betrieb. „Ich habe es weit über zehn Jahre gemacht. Aber dadurch, dass wir diese immensen Personalprobleme haben, bin ich einfach im Moment nicht mehr in der Lage, so einen großen Laden mit Mitarbeitern zu bestücken – und das macht mich unendlich traurig”, erzählt sie gegenüber dem Radiosender „N-Joy”.
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10 Tipps für Urlaub an der Nordsee:
- Lütetsburg
- Cuxhaven
- Sankt Peter-Ording
- Wattenmeer, zum Beispiel Neuwerk oder Nordstrand
- Husum
- Niedersachsens Küste: Neuharlingersiel, Dangast, Greetsiel
- Festlandorte in Schleswig-Holstein, zum Beispiel Brunsbüttel
- Ostfriesische Inseln
- Sylt
- Schleswig-Holsteins Nordsee-Inseln (Föhr, Amrum, Helgoland)
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Was die Hotelbesitzerin sagt, spricht vielen Gastronomen aus der Seele. Auf Facebook und in den sozialen Netzwerken melden sich aber auch Angestellte zu Wort und zeigen teilweise wenig Mitleid.
Nordsee: Bezahlung „mies”
Anstatt über die schwierige Lage nach der Corona-Pandemie, den Lockdown und Kurzarbeit zu sprechen, entflammt eine Grundsatzdiskussion über Löhne und faire Behandlung von Arbeitnehmern in der Branche.
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Während der Pandemie hätten einige Mitarbeiter der Gastronomie wahrscheinlich einfach attraktivere Jobs in anderen Branchen gefunden, vermutet eine ehemalige Bäckereifachverkäuferin in den Kommentaren. Das sei ihnen auch nicht zu verübeln, schließlich sei die Bezahlung „mies”, die Arbeitszeiten schlecht und die Wertschätzung mancher Arbeitgeber gering. „Ich hätte sofort drei Stellen bekommen. Allerdings zu Mindestlohn.“
Nordsee: Angestellte wenden sich ab
Ein Mann erzählt, er habe während der Pandemie genau das getan. Er sei von der Gastronomie in den Einzelhandel gewechselt. Zwar sei der Lohn auch dort sehr gering, aber der Job sei wenigstens sicher. Von „selbstgemachtem Leid” ist in Kommentaren die Rede, schließlich ginge es der Gastronomiebranche nicht erst seit Corona so schlecht, behauptet ein Mann.
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Noch mehr News von der Nordsee:
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Neben den unbeliebten Arbeitsbedingungen bemängeln viele auch die Wohnsituation in den Urlaubsorten. Aufgrund der vielen Hotels und Ferienwohnungen blieben kaum Wohnungen für Einheimische und Angestellte der Hotels und Restaurants. Eine Wohnung in einem Urlaubsort an der Nordsee zu finden, sei beschwerlich und teuer – nicht gerade ein Anreiz für potenzielle Arbeitnehmer.
Die Corona-Pandmie hatte die Probleme in der Hotellerie und Gastronomie noch einmal verschärft. Auch in beliebten Urlaubsorten wird händeringend nach Personal gesucht, genau wie im Rest von Deutschland. Mehrfach schlossen in den letzten Monaten Betriebe, weil sie schlicht keine Angestellten fanden. (kl)