Es ist eine bedrohliche Zeit für die paradiesischen Inseln an der Nordsee. Der Grund? Der Klimawandel lässt den Meeresspiegel rasant ansteigen und bedroht ihre Existenz. Welche von ihnen wird wohl als Erste den Kampf gegen die Fluten verlieren?
Nachdem die Inseln sich tapfer vom Corona-Schock erholt hatten, erlebten sie im Sommer 2022 einen Touristen-Ansturm. Jetzt wirft allerdings der Klimawandel einen düsteren Schatten über die Urlaubsparadiese an der Nordsee. Eine Insel will sich mit einem gewagten Plan herauskämpfen.
Nordsee: Droht komplette Zerstörung
Schuld an dieser drohenden Katastrophe ist der unaufhaltsame Anstieg des Meeresspiegels. Noch bieten Deiche Schutz für die teilweise tief liegenden Gebiete der Inseln, doch wie lange noch? Stürme und Sturmfluten greifen diese künstlichen Barrieren zusätzlich an.
Experten der Hamburger Hafencity Universität (HCU) haben ein düsteres Szenario entworfen. Sie haben berechnet, wie sich die deutsche Küste bis zum Jahr 2100 verändern wird, wenn der Meeresspiegel weiterhin unaufhaltsam ansteigt. Selbst im moderaten Szenario steigt das Meer um 47 Zentimeter an, während es im Worst-Case-Szenario ganze 140 Zentimeter sind.
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Die Salzwiesen im Südwesten von Spiekeroog würden sogar bereits in der Nordsee versinken. Selbst der sonst so belebte Nordstrand würde von den Fluten verschlungen. Der Inselort selbst und sogar die Hermann-Lietz-Schule würden gerade noch aus dem Wasser ragen.
„Hier an der Küste sind die Folgen der Klimakrise längst greifbare Lebensrealität, wenn Deiche erhöht und Dünen verstärkt werden müssen“, erklärt der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer. „Die Klimakrise und der prognostizierte Meeresspiegelanstieg gewähren dem Küstenschutz keine Verschnaufpause.“
Nordsee: Borkum will sich wappnen
Eine beliebte Insel will dabei nicht tatenlos zusehen. Auf Borkum werden viele Hebel in Bewegung gesetzt, um die Folgen der Klimakrise so gut wie möglich abzuwehren. Unter dem Titel „Borkum 2030 – emissionslose Insel“ laufen in der Nordsee-Region bereits viele Projekte. Unter anderem geht es um das Gebiet „Borkum I“ mit einer Fläche von rund 130 Quadratkilometern, in dem nach Erdwärmequellen gesucht werden kann.
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„t-online“ zufolge sei das jedoch gar nicht so einfach. Sollte in diesem Areal tatsächlich Erdwärme nachgewiesen werden können, dann brauche es weitere Genehmigungen. Die Erlaubnis zur Suche bedeute nicht, dass man an der Nordsee einfach drauflos bohren könnte. Geht der Plan auf, würde er für Borkum „eine nach menschlichen Maßstäben praktisch unendliche Energiequelle“ bedeuten, betont eine Sprecherin der Gemeinde.