Was man sonst eher aus dem Kennedy Space Center in Florida oder Weltraumbahnhöfen in Osteuropa kennt, könnte eines Tages in kleinerer Form auch in der Nordsee wahr werden.
Das Bundeswirtschaftsministerium will ein Konzept der Industrie für die Errichtung eines Weltraumbahnhofs in Deutschland prüfen, zum Beispiel in der Nordsee. Das berichtete das „Handelsblatt“.
Kleinraketen in der Nordsee?
Am vergangenen Freitag habe es ein Treffen von Raumfahrtunternehmen und Beamten im Ministerium gegeben. Das Wirtschaftsministerium bestätigte dies am Montag. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) habe ein Konzept vorgelegt, das nun genau geprüft werde.
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Das Konzept des BDI sieht einen Startplatz für Kleinraketen in der Nordsee vor – eine mobile Startplattform in Form eines privatwirtschaftlichen Betreibermodells mit staatlicher Unterstützung. Ein entsprechendes Strategiepapier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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„Eine deutsche Startplattform ist technisch machbar, strategisch und wirtschaftlich sinnvoll“, heißt es. Die Realisierung sei eine politische Entscheidung und keine technische Frage. Ein deutscher Startplatz sollte allen europäischen und internationalen Partnern zur Nutzung offenstehen.
Nordsee: Raumfahrt soll von zentraler Bedeutung sein
Raumfahrt sei für die gesamte deutsche Industrie von zentraler Bedeutung, heißt es in dem Papier. Im digitalen Zeitalter sei sie Schlüssel für Zukunftstechnologien wie autonomes Fahren und Industrie 4.0. Dank Miniaturisierung würden Satelliten immer kleiner, diese Entwicklung verändere auch den Bedarf an Trägerraketen. „Zukünftig wird es eine Mischung aus großen, mittleren und kleinen Raketen geben.“
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Es gebe drei private Hersteller von sogenannten Microlaunchern in Deutschland, die 2021/22 auf den Markt kommen sollten. Keines der drei Unternehmen verfüge aber über einen vertraglichen Startplatz in Europa, heißt es.
Die Machbarkeitsanalyse einer Firma komme zu dem Ergebnis, dass eine mobile Startplattform in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee für den Start von kleinen Trägerraketen in „polare- und sonnensynchrone Orbits“ geeignet sei.
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Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte sich bereits im vergangenen Jahr aufgeschlossen für die Errichtung eines deutschen Weltraumbahnhofs gezeigt. (dpa)