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Nordsee: Sturmtief „Poly“ trifft die Küste hart – hier ist es besonders gefährlich

Das Sturmtief „Poly“ hat die Nordsee-Küste schwer getroffen und dabei erhebliche Schäden verursacht.

© IMAGO / Hartenfelser / dpa-Bildfunk

Heftiger Sturm in Dagebüll Mole an der Nordsee

Beim Durchzug des Sturmtiefs "Poly" wurde auch der Ort Dagebüll Mole an der Nordsee von heftigen Unwettern erfasst.

Am Mittwoch (5. Juli) traf das Sturmtief „Poly“ mit starkem Wind und orkanartigen Böen auf Deutschland. Insbesondere die Nordsee- und Ostseeküsten sowie Niedersachsen waren betroffen.

Es zogen Sturm- und Orkanböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern über Niedersachsen und Bremen hinweg. Dabei kam eine Fußgängerin in Rhede an der Ems durch einen entwurzelten Baum ums Leben. Besonders in den Nordsee-Regionen rücken Einsatzkräfte zu hunderten Einsätzen aus.

Nordsee: Hier ist es besonders gefährlich

Der Sturm brachte an den Küsten Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde mit sich, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mitteilte. Dazu sollte es regnerisch mit einzelnen Gewittern werden. Der Sturm führte teils zu Verkehrsbehinderungen. Auch in den Niederlanden störte das Unwetter den Verkehr.

Im Landkreis Wittmund an der Nordsee wurde die Feuerwehr allein bis zum Nachmittag (Stand 17.30) mehr als 260 Mal alarmiert. In ganz Niedersachsen wurden landesweit Schäden verursacht, darunter beschädigte Dächer, abgebrochene Äste, die auf geparkte Autos fielen, sowie entwurzelte Bäume, die Straßen und Gleise blockierten.

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Am Mittwochnachmittag sind mehrere Bäume auf die Gleise zwischen Emden und Leer gefallen, wie eine Sprecherin der Bahn bestätigte. Dies führte zu einer Störung auf der Strecke zwischen Bremen und Norddeich Mole, die bis in die frühen Abendstunden andauern sollte. Im Regionalverkehr kam es infolgedessen zu Verspätungen und Zugausfällen.

Nach Angaben der Bahn wurden auch zwischen Bremen und Bremerhaven-Lehe einzelne Regionalzüge aufgrund des Unwetters gestrichen. Zudem wurde die Geschwindigkeit der Regionalbahnen des Betreibers Metronom zwischen Bremen und Hamburg auf 100 Stundenkilometer reduziert.

Nordsee-Inseln sind nicht erreichbar

Laut den Betreibern fuhren viele Nordsee-Fähren ab Mittwochmittag nur eingeschränkt oder blieben ganz im Hafen. Dies betraf unter anderem Fähren bei Baltrum, Langeoog, Wangerooge sowie die Verbindung zwischen Cuxhaven und Helgoland.

„Je küstennäher man ist, desto gefährlicher ist es“, sagte ein Wetterexperte des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Aber auch im Landesinneren fege der Wind bis zum Einbruch der Dunkelheit mit mehr als 100 Stundenkilometern über Bremen und Niedersachsen.

Nordsee
Sturmtief „Poly“: Die Strandkörbe in Büsum an der Nordsee sind bereits zur Hälfte im Wasser. Foto: IMAGO / Hartenfelser

Erst in der Nacht auf Donnerstag sollen die Böen langsam nachlassen, sagte ein Sprecher des DWD. „Am Donnerstag werden wir von dem Sturm nichts mehr spüren.“ An dem Tag wechselte sich laut Vorhersage starke Bewölkung mit einzelnen Schauern oder kurzen Gewittern ab, dazwischen gibt es sonnige Abschnitte. Die Temperaturen klettern dann auf bis zu 24 Grad.

Nordsee: Sturmtief hinterlässt Schäden im Kreis Cuxhaven

Laut dem Kreisbrandmeister hat es im Kreis Cuxhaven bis zum Abend 30 bis 40 sturmbedingte Einsätze für die Feuerwehr gegeben. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Schäden durch Äste und Bäume, die auf Straßen lagen. In Bremerhaven wurden von der Feuerwehr bislang zehn sturmbedingte Einsätze gemeldet.


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„Schwere Sturmböen im Sommer verursachen vor allem an der Vegetation deutlich größere Schäden, weil die Bäume belaubt sind“, sagte der Meteorologe. Der Widerstand sei größer und die Bäume könnten das nicht so abfedern wie im Winter. „Die Gefahr ist deshalb deutlich größer, dass die bei solchen Böen umkippen oder Äste abbrechen.“

Schleswig-Holsteins Forstministerium appellierte an die Menschen im Norden, die Wälder während des Sturmtiefs und auch in den kommenden Tagen nicht zu betreten. Landesweit sollten Menschen möglichst nicht vor die Tür gehen, Parkanlagen und Wälder meiden. Die Stadt Wilhelmshaven warnte vor einem Besuch der Parkanlagen. (mit dpa)