Der Sommer ist da, Massen von Urlaubern machen sich an die Nordsee und Ostsee auf. Doch in Urlaubsorten an den deutschen Küsten lauert eine Gefahr, der sich viele Gäste gar nicht bewusst sind.
Die Landkreise hingegen wissen sehr wohl, welchem Risiko sich manch ein Besucher der Nordsee und Ostsee aussetzt. Doch kaum ein Urlaubsort tut etwas dagegen – ein Experte schlägt jetzt Alarm.
Nordsee und Ostsee: Kein Hitzeschutzkonzept in Nordfriesland
Im Jahr 2019 starben 47 Prozent mehr Menschen an Hitze als noch in den Jahren 2000 bis 2005. Gleichzeitig stiegen Jahresmitteltemperatur und die Anzahl heißer Tage (mit Temperaturen über 30 Grad) in Deutschland an.
Laut „shz“ kamen im Jahr 2018 sogar mehr Menschen durch extreme Hitze ums Leben als durch Unfälle im Straßenverkehr. Eine ernstzunehmende Gefahr also. Wie gut sind Urlaubsorte an den deutschen Küsten auf diese Gefahr vorbereitet?
In Nordfriesland fehlt ein Hitzeschutzkonzept bisher völiig, an der Ostsee hat sich lediglich Rostock auf den Weg gemacht. Ein solches Konzept sieht öffentliche Schattenplätze, Handbücher, die über Notarztdienste und Krankenhäuser informieren sowie Hitzewarnstufen, die eine Gemeinde verhängen kann.
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Hans-Martin Slopianka, Sprecher des Kreises Nordfriesland verrät, das der Fokus der zuständigen Arbeitsgruppe auf Bundesebene bisher lediglich auf Großstädten und küstenfernen Bundesländern gelegen habe. Das Klima an der Küste sei schließlich deutlich angenehmer als in vielen anderen Bereichen von Deutschland, heißt es.
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10 Tipps für Urlaub an der Nordsee:
- Lütetsburg
- Cuxhaven
- Sankt Peter-Ording
- Wattenmeer, zum Beispiel Neuwerk oder Nordstrand
- Husum
- Niedersachsens Küste: Neuharlingersiel, Dangast, Greetsiel
- Festlandorte in Schleswig-Holstein, zum Beispiel Brunsbüttel
- Ostfriesische Inseln
- Sylt
- Schleswig-Holsteins Nordsee-Inseln (Föhr, Amrum, Helgoland)
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Nordsee und Ostsee: Große Hitze birgt ein hohes Risiko
Christian Nottebrock, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Nordriesland, warnt dennoch. Trotz Seewind und der Nähe zum Meer könne es auch an deutschen Stränden zu Hitzeperioden und Notfällen kommen.
Für besonders gefährdet hält er Arbeiter, die den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt und junge Leute, die sich der Gefahr der Sonneneinstrahlung nicht bewusst seien. Ältere Menschen hingegen blieben aus Erfahrung eher in ihren Wohnungen, meint der Experte.
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Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen, sind an den deutschen Küsten also selbst gefordert.
Denn wird der Körper ohne Schutz zu lange großer Hitze ausgesetzt, kann die Körpertemperatur auf über 40 Grad Celsius steigen und einen lebensgefährlichen Hitzeschlag auslösen. Das führt dazu, dass der Körper keinen Schweiß mehr produzieren kann, um sich selbst zu kühlen. Typische Symptome für einen Hitzschlag sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber, Schwindel, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen.
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Neben der bundesweiten Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ unter der Federführung des Umweltbundesamtes informiert auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit 2021 über die Auswirkungen steigender Temperaturen auf die menschliche Gesundheit.
Nordsee und Ostsee: SO kannst du einem Hitzeschlag entgehen
Laut Internetportal des BZgA kann das Risiko, an heißen Tagen einen Hitzeschlag zu erleiden, durch einfache Maßnahmen gesenkt werden. Körperliche Aktivitäten und Erledigungen sollten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Außerdem solltest du ausreichend trinken und im Freien einen Sonnenschutz auftragen. (kl)