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Nordsee: Am 3. Dezember 2015 passierte ein folgenschweres Unglück – die Auswirkungen sind noch heute zu spüren

Nordsee: Am 3. Dezember 2015 passierte ein folgenschweres Unglück – die Auswirkungen sind noch heute zu spüren

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Nordsee: Die Ems mit der zerstörten Friesenbrücke Foto: dpa

„Es klang, als ob ein Flugzeug abgestürzt ist“, sagt eine Anwohner aus Coldemüntje über das folgenschwere Unglück, das hier am Emskanal – der in die Nordsee mündet – vor fünf Jahren passierte.

Am Donnerstag jährte es sich zum fünften Mal. Die bittere Erkenntnis: Noch heute machen sich die Auswirkungen an der Nordsee bemerkbar. Denn als der Frachter „Emsmoon“ am 3. Dezember 2015 in die Friesenbrücke krachte, wurde nicht einfach ein Bauwerk aus Stahl kaputt gemacht.

Nordsee: „ Ausmaß war damals noch nicht klar“

Denn seitdem klafft eine Lücke zwischen den beiden Emsufern bei Coldemüntje. Und damit wurde auch die einzige Überquerung zwischen der Gemeinde Westoverledingen und dem Rheiderland zerstört.

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Das ist die Nordsee:

  • die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
  • die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
  • die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 700 Meter tief

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„Das Ausmaß war mir damals noch nicht klar“, sagt Irmgard Kossen der „Ostfriesen-Zeitung“. Ihr Haus steht direkt am Emsdeich bei der 1951 gebauten Eisenbahnbrücke. Früher sei sie täglich in der Nachbargemeinde Weener gewesen.

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Brücke am Nordsee-Kanal verband die Deichdörfer

Auch Theo Douwes, Bürgermeister der Gemeine Westoverlerdingen betont: „Bis vor fünf Jahren war die Brücke eine Lebensader zwischen den Deichdörfern.“ Es habe viele persönliche Kontakte zu den Nachbarn im Rheiderland auf der westlichen Seite der Ems gegeben.

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Doch statt fünf bis zehn Minuten mit dem Rad über die Brücke, „nimmt man den Umweg mit dem Auto und ist eine halbe Stunde oder länger unterwegs“, sagt dessen Amtskollege in Weener, Ludwig Sonnenberg der „Ostfriesen-Zeitung“.

Bislang Kein Ersatz für die zerstörte Brücke am Nordsee-Kanal

Einen Ersatz für das Bauwerk, an dem damals ein Totalschaden entstand, gibt es bis heute nicht. Zunächst war eine Reparatur der Klappbrücke im Gespräch. Dann wurde ein moderner Neubau als Drehbrücke vorgeschlagen.

Dabei ist neben der Bahntrasse auch einen zweieinhalb meter breiten Fuß- und Radweg vorgesehen. Bis 2024 soll die neue Brücke fertig sein. Doch außer der Planungen hat sich bislang nichts getan.

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„Wir gucken seit 2015 auf diese Brücke und sehen, es passiert nix“, kritisiert Meta Janssen-Kucz, Grünen-Politikerin aus Leer und Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages. Nicht einmal Abrissarbeiten seien in die Wege geleitet worden.

Anwohner am Nordsee-Kanal haben keine Hoffnung mehr

Die Deutsche Bahn hingegen stellt klar, dass die Arbeiten für den Brücken-Neubau im Zeitplan liegen. Im kommenden Jahr soll mit dem Rückbau der alten Brücke begonnen werden.

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Bei den Anwohnern des Nordsee-Kanals macht sich indes Ernüchterung breit. Im ersten Jahr nach dem Frachterunglück protestierte Irmgard Kossen noch mit rund 270 anderen Menschen an beiden Emsseiten für eine schnelle Lösung.

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Doch die Hoffnung hat sie inzwischen aufgegeben. „Wir sind kaum noch dort“, sagt sie der „Ostfriesen-Zeitung“. Auch Freunde im Rheiderland treffe sie nur noch selten – auch schon vor Corona. Was bleibt ist der Blick auf eine zerstörte Friesenbrücke. (mk)

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