Die Orte an der Nordsee sind für viele Urlauber ein absolutes Muss. Die Küstenregionen haben viel zu bieten.
Umso erschreckende ist das, was Gebiete an der Nordsee durch den erleiden müssen. Die Bürgermeisterin aus einer der Regionen spricht jetzt Klartext!
Nordsee: „Bei uns kommen die Wellen zuerst an“
„Wir müssen attraktiv bleiben für die nächste Generation“, sagt Heidi Petersen (BLLO). Sie ist Bürgermeisterin von Langeneß. Dazu gehört auch Oland, wo etwa 20 Menschen wohnen, auf Langeneß rund 100. Ein Gebäude auf Oland ist ein Unikat: Hier steht Deutschlands einziger Leuchtturm mit Reetdach – und mit 7,45 Meter Firsthöhe auch der kleinste. „Das ist ein Quermarkenfeuer“, weiß Gemeindearbeiter Dietmar Möller. Es leuchtet also quer zum Kurs – und hilft bei der Zufahrt zum Hafen Wyk auf der benachbarten Insel Föhr.
„Wir sind da ziemlich wichtig, denn bei uns kommen die Wellen zuerst an“, sagt die Bürgermeisterin. An Inseln und Halligen wird die Energie der Sturmfluten so gebrochen, dass auch die Menschen an der Festland-Küste besser geschützt sind. Die Hanswarft auf Hooge und die Warft Treuberg auf Langeneß wurden für einen besseren Schutz verstärkt, auch auf Nordstrandischmoor wurde eine Warft erhöht.
+++ Ostsee: Bekanntes Lokal im Urlaubs-Ort schwer beschädigt – Gäste entsetzt +++
Nordsee von Orkanböen betroffen
„Wir brauchen weitere Warftverstärkungen“, sagt Petersen. Ihre nächsten Kandidaten für Langeneß sind Norderhörn und Süderhörn. Insgesamt wird laut Umweltministerium die Verstärkung von vier Warften auf Halligen vorbereitet; eine kostet zwischen fünf und zehn Millionen Euro.
„Es geht nicht darum, mal nasse Füße zu bekommen, wenn Wasser ins Haus läuft, sondern darum, dass man nicht mehr hier leben kann, wenn es zu gefährlich wird, weil Wasser Häuser zum Einsturz bringen kann“, sagt Petersen. Rund 20 Mal im Jahr hat Langeneß Landunter. Das gilt als schönes Naturschauspiel.
Noch mehr News:
- Nordsee: Unter dem Hammer! Auf Sylt und in St. Peter-Ording wird aufgeräumt
- Nordsee: Klobige Kisten am Strand machen Besucher wuschig – „Was soll der Quatsch“
- Nordsee: Nächstes Lokal schließt seine Türen für immer – „So etwas kommt nicht wieder“
Richtig gefährlich sind aber Orkantiefs wie „Xaver“, das 2013 über der Nordsee wütete. Mit steigendem Meeresspiegel können die Gefahren noch wachsen. „Wir erleben den Klimawandel mit mehr Sommerfluten und mehr Stürmen“, sagt Petersen. (mit dpa)