Gigantisch, klobig und grau prangt ein viereckiger Klotz in der Innenstadt von Oldenburg. Hier im Haareneschviertel ist in den vergangenen Monaten etwas entstanden, das nach seiner Fertigstellung bei vielen Bewohnern der niedersächsischen Stadt für Unmut sorgt.
Am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg ist bereits im März ein neues Parkhaus eröffnet worden. Es soll für mehr Entlastung im Viertel sorgen und zudem kürzere Wege zum medizinischen Zentrum ermöglichen. Doch der Anblick des Gebäudes lässt so manch einen erschaudern.
Oldenburg: Modernes Parkhaus in historischem Viertel
Auch Stefan Brandt wundert sich über den modernen Kasten mitten zwischen historischen Klinkerhäusern. „Mir geht es nicht um die Frage, ob das Parkhaus notwendig ist, sondern um die Optik, die überhaupt nicht an der Straßenbild der Auguststraße angepasst ist“, sagt der Oldenburger gegenüber MOIN.DE.
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Um darüber in Diskussion mit anderen Bewohnern zu kommen, hat er mehrere Fotos des Parkhauses in einer Facebook-Gruppe geteilt. Dort sind nach nur wenigen Stunden mehr als 150 Kommentare zu lesen. Die meisten Oldenburger sind sich einig: „Katastrophe!“ und „Hässlich“ lauten nur einige der Meinungen.
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Das ist Oldenburg:
- Oldenburg ist die drittgrößte Stadt Niedersachsens
- In Oldenburg leben rund 170.000 Menschen
- Im Jahr 1108 wurde Oldenburg erstmals urkundlich erwähnt
- Die Reitpferderasse Oldenburger ist nach dem Hauptzuchtgebiet Oldenburg benannt
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Auch Stefan Brandt ist enttäuscht. Er weist auf das historische Gebiet hin, in dem unter anderem mehr als 100 Jahre alte Kasernen stehen. Für das Parkhaus und ein neues Ärztehaus sei zudem eine historische Remise abgerissen worden. „Wirklich hässlich! Die alten Gebäude waren so schön! Schade, dass alles was schön ist, einfach so weggerissen wird“, findet eine andere Oldenburgerin.
Viele Menschen sind zudem verdutzt, dass es sich bei den Fotos der Fassade um das finale Design des Parkhauses handelt. Sie fragen sich, ob dort nicht noch ein Gerüst steht. Tatsächlich erweckt das Gebäude den Anschein, als sei es noch von Baumaterialen eingedeckt.
Oldenburg: Konstruktive Vorschläge für die Fassade
Obwohl das Haus über 175 Kurzzeit- und 48 Dauerparkplätze verfügt, habe es laut einigen Anwohnern in den vergangenen Wochen keine erkennbare Verbesserung gebracht, berichtet auch die „NWZ“. Die Betroffenen müssen oft stundenlang suchen, bevor sie ihr Auto abstellen können.
Doch die Kritik an dem Gebäude ist durchaus auch konstruktiv: „Parkhäuser müssen nicht zwingend so hässlich aussehen wie in OL!“, schreibt etwa ein Mann und teilt dazu ein Bild von einer Grünfassade in Mannheim.
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Stefan Brandt ist derselben Meinung: „Eine grüne Bepflanzung der Fassade wie in einem Kommentar mit Bild beschrieben oder eine Klinkerfassade halte ich zwingend notwendig.“ Andere wiederum schlagen vor, das Gebäude mit etwas Street Art aufzuhübschen. Fest steht für viele: Hässlicher kann’s jedenfalls nicht werden.
Parkhäuser und das Parken an sich sind in vielen Städten ein vieldiskutiertes Thema. Was in Hamburg in dieser Sache jetzt passiert, erfährst du >>> hier. (mik)