Caroline (39) und Mathias Behnisch (41) stammen aus Rostock an der Ostsee. Seit sechs Jahren reist das Paar mit Tochter Wilma durch Länder wie Spanien, Marokko, Schweden, Italien und die USA. Mexiko hat sie früh begeistert. Sie lieben die Landschaft und die Menschen. Im Frühjahr 2025 fassen sie einen Entschluss: In Mexiko, nahe der US-Grenze, wollen sie einen US-Schulbus zu einem autarken Zuhause umbauen.
Dafür verkaufen sie ihr geliebtes Wohnmobil und übernehmen einen Housesitting-Job. Auf einer Ranch eines deutsch-mexikanischen Paares sollen sie sich um Tiere und das Grundstück kümmern. „Durch die Nähe zur Grenze wollten wir hier in Ruhe nach einem Schulbus schauen und dann nach unseren Vorstellungen auf der Ranch umbauen“, erklärt Caro Behnisch. Doch alles kam anders…
Ostsee: Alptraum statt Auswanderer-Traum
Doch statt eines Traumstarts erleben die drei ein schockierendes Szenario. Es beginnt mit Giftködern, die mehrere Ranch-Hunde das Leben kosten. „Einer ist leidend in Mathias’ Armen gestorben. Wir waren wirklich geschockt, auch wenn wir wissen, dass in Mexiko ein Hund keinerlei Wert hat“, sagt Caro gegenüber der „Ostsee Zeitung“.
Ende April wird ein zehn Wochen alter Welpe auf dem Hof vergiftet. Die Familie hört nachts sein Schreien. Sie retten das Tier in letzter Minute. Auch Tochter Wilma erlebt alles mit. „Es war grauenhaft“, sagt Caro. Bald darauf gerät die Familie in eine gefährliche Straßensperre. Eine Warnung erreicht sie nicht. „Ich fühlte mich nicht mehr sicher und wollte weg“, beschreibt Caro.
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Ostsee-Familie kämpft gegen die Angst
Das Leben an der Grenze wird zur Zerreißprobe. Die Familie aus Mecklenburg-Vorpommern steht plötzlich vor dem Nichts. Ihr Wohnmobil ist verkauft, ein neuer Bus noch nicht in Sicht. Deshalb starten sie ein Crowdfunding-Projekt. Ziel ist ein Tiny Home auf Rädern – mit Solaranlage, Wasser- und Abwassersystem.
Der Bus soll nicht nur ihnen dienen. Auch andere Menschen sollen darin wohnen oder reisen können. Ein geteiltes Zuhause für alle, die neue Wege gehen wollen. „Wir müssen nicht alle alles besitzen – wenn wir anfangen zu teilen, haben wir Zugang zu vielem“, heißt es zur „Ostsee Zeitung“.
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Die Ostsee-Familie hat die Ranch inzwischen verlassen und lebt in einer Ferienwohnung. Eine Rückkehr nach Deutschland schließen sie aus. „Auszusteigen, ist immer die richtige Entscheidung, wenn sie aus dem Herzen kommt“, sagt Caro. Sie wissen: Der Weg ist nicht leicht. Doch er ist ihr eigener. Und die Ostsee bleibt für sie Anker, Herkunft und Herz zugleich.