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Ostsee: Vierbeiner schwimmt quer durchs Meer – seine Reise macht skeptisch „ist bisher neu“

Von der Ostsee hat sich ein tierischer Bewohner auf den Weg bis nach Dänemark gemacht. Ob er ihn wirklich alleine geschafft hat ist fraglich.

Ostsee Biber
u00a9 IMAGO / blickwinkel

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Am Strand der Ostsee hat sich ein tierischer Bewohner auf einen weiten Weg gemacht. Jetzt ist er der erste seiner Art, der es zur benachbarten Insel gemeistert hat.

Was sich jetzt aber viele fragen ist, wie das Tier es überhaupt von der Ostsee geschafft hat. Eine Möglichkeit wäre eine große Belastung für den Vierbeiner gewesen.

Biber in Dänemark gesichtet

Bis vor Kurzem noch konnte man an einem Strand am Darßer Ufer an der Ostsee mit etwas Glück einen Biber entdecken. Das Tier hat sich aber kurzerhand auf eine weite Reise gemacht. 35 Kilometer hat es auf seiner Strecke quer durch die Ostsee auf die dänische Insel Falster gemacht. Von der Küste aus lief er weiter in die Hauptstadt Nykøbing. Dieser weite Weg überrascht jetzt sogar Experten. Möglich wäre es aber.

„Es ist theoretisch möglich, dass der Biber schwimmend oder treibend den Weg zur dänischen Küste bei Falsterbo zurückgelegt hat“, schreibt Bettina Lebusa von der Deutschen Wildtier Stiftung im Interview mit Moin. „Dass ein Biber aber bewusst durch die Ostsee schwimmt ist bisher neu“, sagt sie allerdings weiter. Für einen Biber wäre die Strecke durch die Ostsee mit hohen Wellen und stürmischem Wetter mehr als anstrengend. Die Vermutung liegt also nahe, dass das Tier auf illegalem Weg nach Dänemark gekommen sein könnte.

Rätsel um Ostsee-Überquerung

Eine andere Möglichkeit, wie der Biber den weiten Weg geschafft haben könnte, ist, dass Menschen ihn mit auf eine Fähre genommen haben. Das wäre allerdings nicht nur illegal, sondern auch eine große Belastung für das Tier. „Ein Transport mit der Fähre würde für einen Biber in jedem Fall Stress bedeuten, da er sich in einem äußert unnatürlichem Umfeld bewegt und in der Regel ein scheues Tier ist, dass sich bei Störung zurückzieht“, erklärt Bettina Lebusa weiter. Sollte er selbst auf die Idee gekommen sein auszuwandern, wäre das ein großer Erfolg für die Tierschützer.


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In Dänemark wurde der Biber schon vor 2.000 Jahren ausgerottet. In den letzten Jahrzehnten gab es aber einige Versuche, den Biber wieder heimisch zu machen. Mittlerweile leben wieder einige Artgenossen in Dänemark. Einfach laufen lassen können die Tierschützer den Biber aus Deutschland aber nicht. „Die dänischen Behörden und die Gemeinde Guldborgsund suchen jetzt ein geeignetes Habitat in dem das Biber-Weibchen ausgesetzt werden kann“, sagt Bettina Lebusa weiter. Sobald das gefunden ist, wird der Biber in seinem neuen Zuhause wieder ausgewildert.

Das Rätsel darum, wie das Tier den weiten Weg geschafft hat, wurde bisher nicht gelöst. Auch warum der Biber diese Anstrengung überhaupt in Kauf genommen hat, würft Fragen auf. „Auf deutscher Seite müsste man sich fragen ob der Druck auf den Lebensraum des Bibers so hoch ist, dass es ein Individuum freiwillig in Kauf nimmt so weite Strecken auf sich zu nehmen“, sagt Bettina Lebusa dazu.