Zwischen Zingst und Prerow an der Ostsee fuhr sie über Jahrzehnte direkt am Meer entlang: Die Darßbahn. Dabei brachte die Deutsche Bahn nicht nur Touristen und Einheimische von A nach B, die liebevoll gestaltete „Bimmelbahn“ sorgte dabei auch für jede Menge Nostalgie.

An der Ostsee galt sie gar als Institution, doch auf Schienen fährt sie schon lange nicht mehr überall – lediglich ein Teil des Streckennetzes wird noch befahren, zudem werden Erlebnistouren abseits des inzwischen völlig maroden Schienennetzes angeboten. Die Deutsche Bahn will die Strecke schon seit Jahren wieder in Betrieb nehmen, bald soll es soweit sein – doch kaum jemand glaubt noch daran.

Ostsee: Nostalgie und zerstörte Hoffungen

Die Bilder, die ein Mann aus Mecklenburg-Vorpommern auf Facebook teilte, zeigen traurige Überreste: Moosige Gleise, überwuchert von langem Gras und eine vor Rost starrende Brücke. Vor langer Zeit rollte hier einmal die Darßbahn.

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„In ein paar Jahren soll die Bimmelbahn hier wieder fahren“ verkündet er zur Begeisterung vieler Menschen – bei nicht wenigen werden Erinnerungen an die Kindheit und längst vergessen geglaubte Zeiten in der Urlaubsregion zurück.

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Das ist die Ostsee:

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Niedergang an der Ostsee

„Ganz ganz sicher fährt hier nie wieder eine Bimmelbahn drüber, dann würde man die Brücke nicht derart verrotten lassen!“ verkündet ein Mann in den Kommentaren – und findet viel Zustimmung.

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Zwischen den Ostsee-Orten Velgast und Barth fährt die Darßbahn sogar bis heute, zwischen Barth und Prerow fuhr sie sogar ab dem Jahr 1910. Mit der Wende ereilte die beliebte Verbindung aber schnell ein dramatischer Niedergang: Mit dem Abzug der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) wurden nach 1990 Streckenabschnitte stillgelegt, die bis heute verwahrlosen.

Ostsee: Die Deutsche Bahn will handeln

Konkrete Planungen, den Betrieb zwischen Barth und Prerow, in dem auch der Streckenabschnitt liegt, der kürzlich auf Facebook für Aufgregung sorgte, wieder aufzunehmen, stehen bereits seit seit Mitte 2007. Darauf wurde über Jahre heftig um die Trassen gerungen.

Als nicht wirtschaftlich galt das Projekt, auf dessen Vollendung so viele Menschen warten. Erst 2020 kam es zu einer Einigung, zudem Zeitpunkt war das Bauvorhaben für viele schon zur Farce verkommen. Noch selben Jahr verkündeten politische Entscheidungsträger und die Deutsche Bahn, die Wiederrichtung sei bis 2028 abgeschlossen.

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Die aktuellen Bilder der vermoderten Meiningenbrücke und der Trasse rundeherum lassen allerdings wenig hoffen – und auch Beobachter lassen oft kein gutes Blatt an dem Vorhaben. Kommentare wie „Dann sind wir ja mal ganz gespannt“, „Schauen wir mal, ob die Kommunen damit arm gemacht werden“ und „Da wird die nächsten 10 Jahre überhaupt nix fahren“ sprechen eine deutliche Sprache.

Die Kreistagsfraktion BVR/FW zeigte sich Mitte letztes Jahres noch deutlich erfreuter und sprach von einem „entscheidenden Schritt in Richtung Zukunft“.

Ob diese, heiß ersehnte Zukunft dann auch wirklich in wenigen Jahren auf Schienen an der Ostsee entlangrollt, bleibt abzuwarten. (wip)