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Ostsee: Wahnsinns-Angebot bei Ebay Kleinanzeigen – mit traurigem Hintergrund

Ostsee: Wahnsinns-Angebot bei Ebay Kleinanzeigen – mit traurigem Hintergrund

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Blick auf die Anlandungsanlage von Nord Stream 2 in Ludmin an der Ostsee. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Michael Sohn

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am Donnerstag (24. Februar) erlebt Europa den schlimmsten Tag seiner jüngeren Geschichte. Die genauen Auswirkungen in den Wochen sind noch nicht abzusehen, es soll bereits erste Tote geben. Eine Angelegenheit, die die Ostsee betrifft, steht bereits jetzt fest.

Schön, wenn man in diesen Zeiten auch noch so etwas wie Galgenhumor hat. Das zeigt zumindest ein Angebot bei ebay Kleinanzeigen, das kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine auf der Plattform geteilt wurde. Darin angeboten werden ganze 1.200 Kilometer Ostsee-Pipeline-Rohre.

Ostsee: Verrücktes Angebot bei ebay Kleinanzeigen

Mittlerweile ist die Anzeige wieder gelöscht worden. Die Rohre wurden als „unbenutzt“ und „zu verschenken“ angepriesen. In der Beschreibung hieß es: „Spontan keine Verwendung mehr“.

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Natürlich handelte es sich bei dem Angebot auf Ebay Kleinanzeigen nur um einen Spaß – mit tieftraurigem Hintergrund.

Seit 2011 beliefert eine Pipeline mit dem Namen Nord Stream 1 Gas von Russland durch die Ostsee bis nach Deutschland, 2018 begannen zudem die Arbeiten an der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2.

Mittlerweile ist die Pipeline fertiggestellt. Sie trifft in dem Ostsee-Ort Lubmin bei Greifswald auf Land. Für den Bau wurde unter dem der Fährhafen Sassnitz auf Rügen genutzt, der deswegen zeitweise den Ärger der USA auf sich zog.

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Das ist Ebay Kleinanzeigen:

  • Wurde 2005 unter dem Namen Kijiji gegründet
  • 2009 änderte das Portal seinen Namen in Ebay Kleinanzeigen
  • Es handelt sich um einen regionalen Anzeigenmarkt
  • Das Portal finanziert sich über integrierte Werbung und durch Einnahmen aus Inseraten

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Ostsee: Pipeline-Projekt gestoppt

Die Amerikaner sind seit jeher gegen das Projekt und hätten es am liebsten längst gestoppt. Deutschland hielt aber daran fest. Bis jetzt. Denn mit den Aggressionen Russlands gegen die Ukraine wurde das Genehmigungsverfahren durch die Bundesregierung ausgesetzt.

Gas aus Nord Stream 2 hat bislang noch nie einen Endverbraucher in Westeuropa erreicht. Deswegen stand in dem Angebot auf ebay Kleinanzeigen auch „unbenutzt“.

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Nun haben die USA auch noch Sanktionen gegen die Betreibergesellschaft und deren Chef Matthias Warnig verhängt. US-Präsident Joe Biden kündigte die Strafmaßnahmen am Mittwoch an. Das Finanzministerium in Washington erklärte, Geschäfte mit dem Betreiber Nord Stream 2 AG müssten innerhalb einer Woche beendet werden.

Biden hatte zuvor aus Rücksicht auf Deutschland auf einen solchen Schritt verzichtet. Die Entscheidung der Amerikaner nun ist ein weiterer schwerer Schlag für die Pipeline.

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Ostsee: Inbetriebnahme mehr als unwahrscheinlich

Angesichts der russischen Eskalation im Ukraine-Konflikt hatte die Bundesregierung das Vorhaben am Dienstag auf Eis gelegt. Die Regierung in Berlin reagierte damit auf die Anerkennung der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine durch Moskau.

Der Westen verkündete wegen des Vorgehens von Präsident Wladimir Putin insgesamt eine ganze Serie von Sanktionen gegen Russland. Dazu gehörten auch Strafmaßnahmen der USA. Biden erklärte, die Entscheidung zu Nord Stream 2 sei ein weiterer Teil dieser ersten Tranche von Sanktionen. Die USA hätten sich in der Frage eng mit der Bundesregierung abgestimmt.

Die Betreibergesellschaft der Pipeline, die Nord Stream 2 AG, gehört dem russischen Staatskonzern Gazprom, bekannt als Sponsor vom Fußballclub Schalke 04. Die Pipeline wurde gebaut, um unter Umgehung der Ukraine Gas von Russland nach Deutschland zu bringen.

Die Leitung ist fertiggestellt, aber noch nicht in Betrieb. Mit der Kehrtwende der Bundesregierung ist eine Betriebserlaubnis wohl auch auf längere Zeit nicht in Sicht. Durch die US-Sanktionen scheint ein möglicher Betrieb der Pipeline noch weiter in die Ferne gerückt: Wer sich auf Geschäfte mit der Nord Stream 2 AG einlassen würde, könnte von den USA wegen Sanktionsverstößen belangt werden. (rg/dpa)