Im Süßwasser ist die Zucht dieser besonderen Tiere sehr viel einfacher als im Seewasser, heißt es vom Deutschen Meeresmuseum aus Stralsund an der Ostsee. Seit 2013 fungiert das Museum als europäischer Koordinator für das Monitoring von Glatthaien in zoologischen Einrichtungen.
Das Ostsee-Museum verzeichnet dabei laut eigener Angaben „besondere Erfolge“.
Ostsee: Zahlreiche Tiere im Riesen-Becken
Mittlerweile sollen alle Glatthai-Süßwasserarten in zoologischen Einrichtungen aus Nachzucht stammen. Die Techniken aus der standardisierten Züchtung kommerziell genutzter Seefische wie Dorade, Wolfsbarsch und Steinbutt, werden für weitere Arten abgewandelt und weiterentwickelt. Jährlich steigern so auch Großaquarien und Züchter die Zahl der nachgezogenen Seewassertiere in zoologischen Einrichtungen.
Derzeit befinden sich 8,6 Prozent der bekannten Hai- und Rochenarten in der Obhut europäischer Zoos und Aquarien. Dazu zählen vorrangig benthische, also am Boden lebende Tiere.
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Das Deutsche Meeresmuseum beherbert zahlreiche Tiere im 2,6-Millionen-Liter-Becken „Offener Atlantik“ des Ozeaneums und vermittelt diese an andere Aquarien.
Ostsee: Stolz auf die Zucht
Nicole Kube ist Aquarienkuratorin am Deutschen Meeresmuseum und beobachtet seit 2013 Glatthai-Bestände in europäischen Aquarien.
„Diese Haiarten sind nicht so häufig in Aquarien zu finden, da sie große Becken mit kälterem Wasser benötigen. Auch die Strömung und das Futter sind entscheidend bei der Haltung der Tiere. Das Deutsche Meeresmuseum ist die einzige Institution in Europa, die regelmäßig und erfolgreich Glatthaie züchtet. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns die schwierige Nachzucht inzwischen so kontinuierlich gelingt“, so Kube.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das zweitgrößte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratmeter
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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In ihrer Funktion als Koordinatorin fragt die Wissenschaftlerin jährlich die Bestandszahlen der Tiere in europäischen Zoos und Aquarien ab und spricht Empfehlungen zur Optimierung des Tierbestandes aus.
Ostsee: Glatthaie nicht die einzigen Tiere
Das Deutsche Meeresmuseum nimmt mit allen seinen Hai- und Rochenarten an den relevanten Managementprogrammen teil. Die über einen Meter langen Glatthaie sind gechipt und individuell mit Geschlecht und weiteren biologischen Daten erfasst.
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Neben Glatthaien zieht das Deutsche Meeresmuseum laut eigenen Angaben seit Jahren auch andere Fischarten und Wirbellose nach. In kleinen Becken werden zudem tropische Korallen nach dem Prinzip ähnlich einer Baumschule erfolgreich vermehrt. (rg)