Auf der Ostsee-Insel Fehmarn haben diese Woche Bauarbeiten mit großem Ausmaß begonnen.
Der Spatenstich auf Fehmarn war für einige Anlass zum Feiern, Kritiker hingegen sind verstört. Sie halten das Ostsee-Projekt für einen katastrophalen Fehler.
Fehmarn: Verkehrsminister jubeln – andere schütteln den Kopf
Mit einem symbolischen Spatenstich auf der Insel begannen am Montag die Arbeiten für die neue feste Fehmarnbeltquerung, den Ostsee-Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark.
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Das ist Fehmarn:
- Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
- Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
- Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
- Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
- Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
- Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant
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Der dänische Verkehrsminister sagte beim Spatenstich, dass die Zugverbindung für Reisende von Hamburg nach Kopenhagen durch den 18 Kilometer langen Tunnel attraktiver werden würde. Und das sei gut für die Umwelt. Auch Schleswig-Holsteins Verkehrsminister, Bernd Buchholz, sprach von einem großen Tag für das „Jahrhundertprojekt“, an dem man erkennen könne: „Europa wächst zusammen.“
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So begeistert wie die beiden Minister sind aber nicht alle. Kritiker des Ostseetunnels schreiben auf Facebook, ihnen sei „nicht zum Feiern zumute“. Eher das Gegenteil sei der Fall. „Wir halten den Bau des weltweit längsten Absenktunnels und das Aufreißen des Meeresbodens auf einer Länge von 18 Kilometern weiter für eine dramatische Fehlentscheidung und ein völlig aus der Zeit gefallenes Projekt.“
Das sind harte Worte gegen die Pläne des Tunnels. Buchholz möchte die Kritik entkräftigen und sagt, die Gegner der Fehmarnbeltquerung seien eine „lautstarke Minderheit“.
Lautstark sind die Kritiker allemal. Unter dem Facebook Beitrag, der den Tunnel als „dramatische Fehlentscheidung“ verurteilt, kommentieren weitere Gegner mit eben so scharfen Worten. „Das ist grober Unfug“, wirft ein Mann allen Unterstützern des Ostseetunnels vor. Und eine Frau warnt: „Was da zerstört wird, lässt sich nicht wieder herstellen.“ Das gesamte Projekt wird außerdem als „Wahnsinn“ beschimpft.
So wenige Kritiker sind es dann also doch nicht, die sich nach wie vor gegen die Fehmarnbeltquerung wehren. Der erste Spatenstich wurde jetzt dennoch getan.
Wie hoch werden die Kosten für Fehmarn sein?
Der 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahntunnel soll 2029 fertig sein und die Kosten auf deutscher Seite werden auf 3,5 Milliarden Euro geschätzt.
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Hört man auf die Kritiker, werden die Kosten, die die Umwelt gezwungenermaßen trägt, aber noch viel höher sein. (fk mit dpa)