Neue traurige Nachrichten von der Küste! Der Kutter- und Küstenfischerverband in Mecklenburg-Vorpommern will sich auflösen. Bei einer Versammlung in Stralsund an der Ostsee habe dazu weitgehend Konsens geherrscht, sagte der stellvertretende Vorsitzende Michael Schütt. Durch die Existenz-Aufgabe vieler Fischer reichten die Beiträge nicht mehr. „Entweder müsste man Beiträge erhöhen, oder er muss eben aufgelöst werden.“ Er bestätigte entsprechende Medienberichte.
Die außerordentliche Versammlung sei einberufen worden, um die Fischer über die Lage zu informieren. Etwa 25 seien anwesend gewesen. Insgesamt hatte der Verband zu Jahresanfang laut Schütt etwa 100 Mitglieder. Der seit 1990 bestehende Verband an der Ostsee habe anfangs schätzungsweise knapp 300 Mitglieder gehabt.
Ostsee: Zu hohe Kosten
Nach der Befragung der Mitglieder werde als nächstes ein Schreiben an die stimmberechtigten Erzeugerorganisationen verschickt, so dass diese sich zur Auflösung äußern könnten.
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Gleichbleibenden Kosten für den Verband – etwa Reisekosten – stehen laut Schütt immer weniger Fischer gegenüber. Zugleich verteilten sich auch die Kosten der Erzeugerorganisationen auf immer weniger Schultern.
Diese Organisationen müssten erhalten bleiben und etwa die Aufgabe des Landesverbands als politisches Sprachrohr gegenüber der Politik übernehmen.
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Ostsee: „Damit kann ich keine Familie mehr ernähren“
Hintergrund sind laut Schütt die von der EU vorgegebenen sinkenden Fangmengen. 2007 habe seine Erzeugerorganisation noch 3.500 Tonnen Hering gefangen. Für kommendes Jahr seien 44 Tonnen erlaubt. Die Menge beim Dorsch reiche nur für den Beifang. „Damit kann ich keine Familie mehr ernähren.“
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Mecklenburg-Vorpommerns Fischereiminister Till Backhaus (SPD) bedauerte das Aus für den Kutter- und Küstenfischerverband.
Die Auflösung sei dramatisch, sagte er. Die gesunkenen Fangquoten hätten der Branche letztlich das Genick gebrochen. „Leider haben die Bundesländer auf die EU-Quotierungen nur bedingt Einfluss.“ (dpa/rg)