An der Ostsee herrscht Aufruhr. Eine beliebte Urlaubs-Insel wird von neuen Plänen überrollt, die den meisten Einwohnern – und auch dem Bürgermeister – so gar nicht passen.
Immer mehr Bauten, immer mehr Touristen, immer weniger Grün – das droht der winzigen Insel in der Ostsee.
Ostsee: Hiddensee von Bauanträgen überrollt
Grundstücke sind auf der winzigen Ostsee-Insel Hiddensee heiß begehrt. Die 16,8 Kilometer lange Insel vor der Westküste Rügens ist an ihrer breitesten Stelle etwa 3,7 Kilometer lang. Mit ihren circa tausend Einwohnern ist sie überschaubar klein. In den Sommermonaten sieht das jedoch anders aus. Etwa 8.000 Tagestouristen kommen täglich auf das kleine Fleckchen Erde. Kein Wunder also, dass Hotels und andere Touristische Betriebe auf der Insel Grundstücke kaufen wollen. Bislang war das kaum möglich.
Fehlender Zugang zu Trinkwasser ist bislang der Grund für die Ablehnung von Bauvorhaben auf der Insel gewesen. Doch das ist nun kein Grund mehr. Ein hydrologisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben und eine Erhöhung der Höchstfördermenge genehmigt. Der Grund der Wasserversorgung für die Ablehnung von Bauanträgen fällt damit weg… Für die Insulaner ist das Grund zur Sorge.
Ostsee: Thema wird zur Chefsache
„Es ist kurz vor zwölf auf Hiddensee. Überall werden Bauanträge gestellt und oft gegen den Willen der Inselgemeinde genehmigt“, sagt Bürgermeister Thomas Gens (Achtsame Demokraten) gegenüber der „Ostsee Zeitung“. Hiddensee müsse in seiner Einzigartigkeit erhalten bleiben, meint Gens weiter. Hiddenseeern müssten zwar Wohnraum bekommen, doch die Insel dürfe nun keinen Bau-Boom erleben.
„Es darf keine ungebremste Bebauung mit immer mehr Ferienhäusern und durch zumeist ortsfremde Investoren geben. Durch diesen Entwicklungsdruck kann der besondere Charakter nicht nur innerhalb der Ortslagen, sondern auch auf der ganzen Insel verloren gehen.“
Thomas Gens, Bürgermeister von Hiddensee
Gens hat das Thema sofort zur Chefsache erklärt, berichtet die „Ostsee Zeitung“. So hat er auch den Vorsitz im Bauausschuss übernommen. Der hat nun eine Berliner Planungsfirma beauftragt, einen einfachen Bebauungsplan auszuarbeiten. Dabei soll eine “ sichere Steuerung der Baulandentwicklung“ gewährleistet werden.
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Am 14. März soll in einer Sitzung der Gemeindevertretung über die nächsten Schritte entschieden werden.