Ein Hotel an der Ostsee gewährt Kindern keinen Zutritt – und folgt einem Trend, der sich zügig an der Küste ausbreitet. Ein Schritt, der für Schrecken und Zustimmung zugleich sorgt.
In Graal-Müritz an der Ostsee setzt eine Hotelinhaberin das Adults-Only-Konzept durch und erntet dafür mächtig Spott…
Ostsee: Drastische Entscheidung
Die „Villa Strandkorb“ polarisiert mit der drastischen Entscheidung, Kindern keinen Zutritt zu gewähren – damit erwachsene Hotelgäste ruhige und entspannte Tage genießen können. Klare Kante – da sehen so manche Gäste gleich die Zukunft des Tourismus an der Ostsee bedroht.
„Wenn wir davon ausgehen, dass Kinder unsere Zukunft sind, reden wir hier von Urlaub ohne Zukunft. Ich hätte niemals Urlaub ohne meine Kinder gemacht. Wenn ich mich von meinen Kindern erholen möchte, gehe ich arbeiten.“ beklagt ein Mann. Eine Ostsee-Liebhaberin sieht Lammers-Müllers Entscheidung ebenfalls sehr kritisch und kommentiert: „„Kinder gehören in unsere Gesellschaft.“
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Ostsee: Stressfaktor Eltern
In erster Linie seien jedoch nicht die Kinder der Stressfaktor gewesen, sondern vielmehr die Eltern, berichtete Susann Lammers-Müller, Inhaberin der Villa Strandkorb, gegenüber der „Ostsee-Zeitung“.
So stehen auch Ostsee-Urlauber zu dem Modell: „Heutzutage haben die Kinder keine Erziehung, und die Eltern sind selbst genervt und lassen alles durchgehen“, heißt es.
Recht scharf schiebt eine Frau nach: „Richtig, weil die Eltern alle nur mit sich selbst beschäftigt sind und keine Ausdauer haben, den Kids Grundwerte und Verhaltensweisen beizubringen. Leidtragende sind dann immer die Kids, die von allen Seiten dann das Gemecker hören. Aber woher sollen sie es denn wissen?“
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Ostsee: Derbe Ansichten
So auch ein weiterer Befürworter des Adult-Only-Konzepts: „Sehr gut! Ich bin selbst Vater und bevorzuge Hotels und Restaurants ohne Kinder! In der heutigen Zeit der freundlichen Selbstbestimmung und antiautoritären Erziehung ist es kein Wunder, dass es so weit kommen musste.
Die meisten Kinder lernen heutzutage nur noch singen und klatschen statt Anstand und Benehmen.“ Eine Mutter schreibt: „Für Familien gibt es extra familienfreundliche Unterkünfte, es gibt Unterkünfte, die tierfreundlich sind und andere nicht. So ist für jeden was dabei.“
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Was Kinder von dem Konzept halten bleibt fraglich, denn sie wurden nicht nach ihrer Meinung gefragt. Vielleicht auch besser so, denn Kindermund tut Wahrheit kund.